Fundamentale Nachricht
16:53 Uhr, 21.08.2019

Saudi Aramco feilt weiter am größten Börsengang aller Zeiten

Der staatliche saudische Ölkonzern Saudi Aramco will 2020 fünf Prozent der Anteile an die Börse bringen. Das Mega-Projekt wird immer konkreter. Nun stehen auch die führenden Konsortialbanken fest.

Erwähnte Instrumente

  • Moelis & Co.
    ISIN: US60786M1053Kopiert
    Kursstand: 33,240 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Lazard Inc.
    ISIN: US52110M1099Kopiert
    Kursstand: 33,940 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Riad/ New York (Godmode-Trader.de) - Der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco hat die in New York sitzenden Investmentbanken Lazard Ltd. und Moelis & Co. als führende beratende Institute für den größten Börsengang aller Zeiten ausgewählt, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Insider berichtete.

Die Investmentbanken hätten bereits mit den Vorbereitungsarbeiten für das Angebot begonnen, hieß es. Es werde erwartet, dass sie eine Schlüsselrolle bei der Börsenzulassung spielen, einschließlich der Auswahl der Börsenplätze, und dass sie sicherstellten, dass Saudi Aramco seine Erwartungen bezüglich der Bewertung erreichen könne.

Die Auswahl sei für die Banken ein „Segen“, insbesondere für die Lazard Ltd., die nicht unter den Beraterbanken für Aramcos erstes Listung war, so die Nachrichtenagentur. Der Ölriese arbeitete ursprünglich mit Evercore Inc., Moelis sowie der HSBC, JPMorgan Chase & Co. und Morgan Stanley zusammen. Der Erfolg von Lazard bei der Arbeit am Verkauf der Aramco-Anleihe in diesem Jahr habe das Unternehmen aber in die Pole Position gebracht, und nehme nun eine wichtige Rolle beim Börsengang ein, berichtet Bloomberg.

Die Aktie von Moelis zog am Dienstag im New Yorker Handel um gut ein Prozent an, nachdem sie tags sogar um 4,1 Prozent zugelegt hatte. Lazard-Aktien fielen um 0,7 Prozent, sind in dieser Woche aber bereits um 2,3 Prozent gestiegen, nachdem Bloomberg schon am Montag berichtet hatte, dass das Institut wahrscheinlich beim Aramco-Börsengang mitmischen würde.

Aramco, das eine Börsennotierung für das Jahr 2020 plant, will noch weitere Banken hinzugewinnen, so Bloomberg. Es wurden bisher aber keine endgültigen Entscheidungen getroffen. „Saudi Aramco prüft weiterhin mehrere Optionen im Rahmen des Börsengangs", teilte das Unternehmen in einer per E-Mail versandten Erklärung mit. „Entsprechende Updates werden rechtzeitig bereitgestellt.“

Saudi-Arabien belohnt Banken, die sich bisher loyal gezeigt haben, um bei dem IPO, der etwa 100 Mrd. Dollar für fünf Prozent der Aramco-Anteile einbringen könnte, mitmischen zu können. Der Erfolg von Lazard bei der seinerzeitigen Schuldverschreibung, die es Aramco ermöglichte, 12 Mrd. Dollar mit einer recht niedrigen Rendite zu beleihen, kam zu einer Zeit, als das Königreich noch immer mit internationaler Kritik wegen der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi konfrontiert war.

Das IPO-Projekt wurde erstmals 2016 als Eckpfeiler der "Vision 2030" des Königreichs zur Modernisierung der saudischen Wirtschaft angekündigt, mit dem Ziel, in der zweiten Jahreshälfte 2018 an die Börse zu gehen. Aramco hat die Pläne für den Börsengang im vergangenen Jahr offiziell auf Eis gelegt und stattdessen beschlossen, eine 69-Milliarden-Dollar-Beteiligung am lokalen Chemiekonzern Saudi Basic Industries Corp. zu erwerben. Damit solle, so sagen Aramco Insider, sichergestellt werden, dass Aramco mit zwei Bio. Dollar Marktwert eingestuft werde, und beim IPO 100 Mrd. Dollar erlöst würden.

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  • BB Utz
    BB Utz

    5% im Free Float von ARAMCO!? Wer will sich auf Gedeih und Verderb an so einer Gesellschaft beteiligen?

    22:17 Uhr, 21.08.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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