SAP – Bodenbildung vor Abschluss
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- SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 95,170 € (XETRA)
SAP ist nach Marktkapitalisierung größte Unternehmen Deutschlands. Unser Schwesterportal Guidants.com gibt aktuell eine Marktkapitalisierung (MK) von 116,63 Mrd. EUR an. Der Abstand auf die Allianz, die mit einer MK von 83,05 Mrd. EUR auf Platz 2 folgt ist beträchtlich und dabei ist SAP im Vergleich zu den großen US-Unternehmen, die eine MK von bis zu 739,96 Mrd. EUR (Microsoft) aufweisen ein relativ kleiner Fisch.
Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:
SAP erzielt seit mindestens 1999 jedes Jahr einen Gewinn je Aktie. Obwohl das Unternehmen den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen musste, ist eine übergeordnete Aufwärtstendenz ersichtlich. In 2018 erzielte SAP einen Rekordgewinn von 3,42 EUR je Aktie. In 2019 soll es eine regelgerechte Gewinnexplosion auf 4,79 EUR je Aktie geben. 2020 soll dieser Gewinn auf 5,25 EUR steigen.
Damit ergibt sich für 2019 auf Basis des gestrigen Schlusskurses von 94,77 EUR ein KGV von 19,78 und für 2020 eines von 18,05. Nachdem zu Beginn des Jahrtausends noch exorbitante KGVs von über 80 bezahlt wurde, sank die Bewertung über Jahre hinweg deutlich. 2011 bezahlten Anleger gerade noch ein KGV von 14,10. Danach zog die Bewertung aber wieder deutlich an und pendelte in den letzten Jahren relativ schwankungsfreudig um 25. Insofern sind KGVs von 19,78 und 18,05 nicht teuer. Eigentlich war SAP nur in den Jahren 2008 und 2011 billiger.
SAP zahlt seit vielen Jahren eine Dividende. Seit 2000 gab es nur einen Dividendenrückgang, nämlich im Jahr 2012. In allen anderen blieb die Dividende zumindest konstant. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 wird eine Ausschüttung von 1,44 EUR erwartet, 2019 soll sie auf 1,52 EUR steigen, 2020 sogar auf 1,69 EUR.
Zwischenfazit: SAP ist relativ billig
Die Gewinnentwicklung von SAP ist gut. Es scheint sogar, dass es zu einer Beschleunigung des Wachstums kommen könnte. Allerdings sind diese Schätzungen vor dem Umfeld einer sich eintrübenden Weltkonjunktur auch mit etwas Vorsicht zu genießen. Die aktuelle Bewertung ist aber eher billig, zumindest im Vergleich zu den letzten 20 Jahren. Denn SAP war kaum jemals wirklich billig. Die Bewertung war immer relativ ambitioniert. Die Dividendenentwicklung ist gut.
Wie sehen Analysten die Aktie?
Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 35 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 109,88 EUR und damit rund 15 ¾% über dem aktuellen Kurs.
24 Analysten/-innen sehen die Aktie positiv (22mal Kaufen, 2mal Übergewichten) 9 Einschätzungen fallen neutral aus. 2 Häuser sehen die SAP-Aktie negativ (1mal Verkaufen, 1mal Untergewichten)
Wie lässt sich das Chartbild interpretieren?
SAP befindet sich seit Oktober 2002 nach einem Tief bei 9,95 EUR in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Am 26. September 2018 markierte die Aktie das aktuelle Allzeithoch bei 108,52 EUR. Anschließend kam es zu einer größeren Korrektur. Der Wert fiel auf ein Tief bei 83,95 EUR. Damit notierte er sogar kurzzeitig unter dem Aufwärtstrend seit Oktober 2008. Dieser Rückfall konnte aber schnell wieder wettgemacht werden.
Die Bewegung seit Ende November lässt sich als inverse SKS-Formation interpretieren. Seit 14. Februar drückt die Aktie gegen die Nackenlinie dieser Bodenformation. Diese leicht steigende Nackenlinie liegt heute bei ca. 94,43 EUR. Bei 95,50-96,77 EUR liegt zudem eine wichtige Widerstandszone.
Zwischenfazit: Charttechnisch gute Ausgangsposition
Die SAP-Aktie ist gerade dabei eine mittelfristige Bodenformation abzuschließen. Rein formal ist dies bereits geschehen. Aber das ist bisher noch sehr knapp und braucht Bestätigung durch einen Ausbruch über die Widerstandszone zwischen 95,50 und 96,77 EUR. Kommt es zu dieser Bestätigung, ergäbe sich ein mittelfristiges Aufwärtspotenzial in Richtung 105,28 EUR oder sogar 108,52 EUR. Ein Rückfall unter 92,90 EUR und damit unter den Aufwärtstrend der letzten Wochen würde das Chartbild allerdings schwer beschädigen. Eine weitere Rally wäre dann vorerst kein Thema mehr.
Gesamtfazit: Aktie mit Potential
Eigentlich spricht alles für die SAP-Aktie. Die Bewertung ist im Vergleich zu früheren Jahren nicht nur moderat, sondern sogar billig. Das charttechnische Bild weist eine Bodenformation auf, die kurz vor ihrem endgültigen Abschluss steht. Das Potenzial ist allerdings vorerst relativ moderat. Allerdings bietet sich auch die Möglichkeit zu einer relativ engen Absicherung, so dass auch das CRV für eine Longposition spricht. Aber trotz all dieser positiven Faktoren gibt es auch Risiken. Die Weltwirtschaft könnte sich weiter eintrüben. Das würde auch bei SAP Spuren hinterlassen. In so einem Fall könnte sich die aktuell eher niedrige Bewertung als tatsächlich gar nicht so niedrig herausstellen.
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