Das Klimapaket der Bundesregierung setzt auch auf die Windenergie, von der der Windturbinenhersteller Nordex profitiert. Neben Nordex ist auch RWE ein Gewinner der Energiewende. Für die Essener beginnt eine neue Ära als Ökostromanbieter, während E.ON das klassische Energiegeschäft bei sich bündeln wird.
Bei RWE soll der Anteil der erneuerbaren Energien in Zukunft ausgebaut werden. In den nächsten Jahren soll die herkömmliche Stromerzeugung nur noch maximal 20 Prozent des operativen Geschäfts ausmachen. Der Anteil an erneuerbaren Energien ist mit 60 Prozent angesetzt, weil RWE mindestens rund 1,5 Mrd. Euro jährlich in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren will. Damit will der Konzern in rund 20 Jahren klimaneutral sein.
In mehreren Schritten soll dabei der C02-Ausstoß reduziert werden. Bis zum Jahr 2030 ist geplant bereits 70 Prozent weniger C02 produziert zu haben. RWE legt den Schwerpunkt auf die Erzeugung von Ökostrom aus Solar- und Windenergie. Nach eigenen Angaben ist RWE bei Meereswindkraftanlagen der zweitgrößte Anbieter der Welt.
Von der Energiewende profitiert auch der Turbinenhersteller Nordex, der sich in den vergangenen Monaten über volle Auftragsbücher freuen konnte. Mit der Kapitalerhöhung wolle man die Eigenkapitalbasis stärken, um den hohen Auftragsbestand bedienen zu können, erklärte Nordex. Ende Juni saß der Windanlagenbauer auf einem Auftragsbestand von sieben Milliarden Euro.
Allerdings mangelt es an der Profitabilität, sie fiel bei Nordex zuletzt von zuvor rund 4 auf 1,7 Prozent. Um die Aufträge und damit die Expansion des Unternehmens zu finanzieren, hat Nordex bei seinem spanischen Ankeraktionär Acciona neues Kapital in Höhe von 99 Millionen Euro aufgenommen. Dadurch hat sich der Anteil von Acciona von knapp 30 auf 36,3 Prozent erhöht, die nun ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre abgegeben haben. Sie sollen 10,32 Euro erhalten, was leicht unter dem aktuellen Kurs liegt. Zuvor haben die Spanier 10,21 Euro für fast zehn Millionen Aktien gezahlt.
Satte Performance
Bei der Performance in diesem Jahr haben RWE und Nordex eine ähnliche Entwicklung von mehr als 40 Prozent genommen. In den vergangenen vier Wochen konnte Nordex allerdings eine deutliche Outperformance erzielen und kletterte um rund 17 Prozent nach oben. Dagegen kam die RWE-Aktie nur auf ein Plus von fast 4 Prozent. Im DAX®-Jahresranking bedeutet dies Platz drei, während Nordex im TecDAX® auf Platz sieben liegt.
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