Russland günstig bewertet

London (Fonds-Reporter.de) - Der russische Aktienmarkt ist unter den Schwellenländern nach Ansicht von Allan Conway, Leiter Aktien Schwellenländer beim Investmenthaus Schroders, derzeit am günstigsten bewertet. Die im Zuge des Kaukasus-Konflikts gestiegene politische Unsicherheit werde zwar kurzfristig wahrscheinlich zu einer höheren Marktvolatilität führen, schreibt Conway in einem aktuellen Marktkommentar. Die Bewertungen im Vergleich zu anderen Märkten seien allerdings "außerordentlich niedrig" und die politischen Risiken bereits eingepreist.

"Die russischen Aktienkurse befinden sich nicht erst seit der Georgien-Krise auf Talfahrt", so Conway. Auch die Kritik von Regierungschef Putin am Stahl- und Kohlekonzern Mechel aufgrund seiner Preispolitik, die scharfe Korrektur des Ölpreises und die Sorge um eine kräftig gestiegene Inflation hätten Investoren verunsichert. "Wie sich die Lage weiter entwickeln wird, lässt sich nicht vorhersagen."

Die Ereignisse hätten zu einer Erhöhung der Risikoprämie für Investitionen in Russland geführt. Mit einem prognostizierten KGV von 6,5 sei der russische Aktienmarkt aktuell der günstigste aller großen Schwellenmärkte (das durchschnittliche KGV aller Emerging Markets weltweit liegt den Angaben zufolge bei 10,5). Die schlechten Nachrichten seien bereits weitgehend eingepreist. "Wenn die Zuversicht wieder zurückkehrt, sollte der Markt daher wieder zu seiner gewohnten Dynamik zurückfinden", so Allan Conway.

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