Analyse
08:26 Uhr, 12.08.2022

RIVIAN - Milliardenverlust und Prognoseanpassung

Rivian will sich auf die Spuren des Vorbilds Tesla machen, stößt aktuell aber auf ähnliche Probleme. Die Aktie hat sich dennoch in den vergangenen Wochen gut geschlagen.

Erwähnte Instrumente

  • Rivian Automotive Inc - WKN: A3C47B - ISIN: US76954A1034 - Kurs: 38,950 $ (Nasdaq)

Der Elektrofahrzeugbauer Rivian berichtete gestern über die Ergebnisse des abgelaufenen zweiten Quartals. Diese fielen enttäuschend aus. Der Anlauf der Produktion bereitet Probleme. Gerade einmal 4.401 Fahrzeuge liefen in den Monaten April bis Juni vom Band, 4.467 wurden ausgeliefert. Von sechsstelligen Auslieferungszahlen, die das Management zum Börsengang ausgegeben hatte, ist Rivian bislang meilenweit entfernt. 2022 dürften 25.000 Fahrzeuge produziert werden.

Der Umsatz belief sich im zweiten Quartal auf 364 Mio. USD, 2021 verbuchte Rivian noch keinerlei Umsätze. Unterm Strich fiel ein Verlust von sage und schreibe 1,7 Mrd. USD oder 1,89 USD je Aktie an. Auf Sechs-Monats-Sicht kam Rivian auf Erlöse von 459 Mio. USD, der operative Verlust türmte sich auf 3,29 Mrd. USD, der Nettoverlust auf 3,30 Mrd. USD. Rund 2,2 Mrd. USD Cash verbrannte das Management im ersten Halbjahr, die Kapitalausstattung von Rivian ist mit gut 15 Mrd. USD Cash Ende Juni aber immer noch solide, die finanziellen Mittel dürften nach aktuellem Stand bis ins Jahr 2025 reichen. Die Marktkapitalisierung von Rivian beträgt derzeit 34 Mrd. USD.

Für die Trucks und SUVs der R1-Serie liegen laut den Verantwortlichen rund 98.000 Bestellungen vor. Zwar hielt das Management am Produktionsziel von 25.000 Fahrzeugen für 2022 fest, kappte aber zugleich die Prognose für den Verlust und erwartet nun einen EBITDA-Verlust von 5,45 Mrd. USD nach zuvor 4,70 Mrd. USD. Die Aktie reagierte nachbörslich kaum.

Amazon als Pluspunkt

Größter Pluspunkt bei Rivian ist eine Partnerschaft mit Amazon. Der E-Commerce-Riese ist auch mit 18 % am Unternehmen beteiligt. Massive Kursverluste bei der Rivian-Aktie verhagelten im ersten Halbjahr auch Amazons Bilanz. Dennoch wird Amazon nicht zuletzt aus Eigeninteresse Rivian auch in Zukunft finanziell unterstützen und auf die Technologie des Unternehmens setzen, um die eigene Lieferwagenflotte zu elektrifizieren.

Eine charttechnische Einschätzung für die Aktie von Rivian finden Sie hier.

Fazit: Kurz vor Beginn der Marktkorrektur ging Rivian im Jahr 2021 an die Börse. Besser hätte das Timing aus Unternehmenssicht nicht sein können. Und schlechter das Timing aus Investorensicht nicht. Die bisherige Kursentwicklung ist ein einziges Desaster. Ähnlich wie Tesla vor vielen Jahren stellt auch die Rivian-Aktie eine Wette da. Eine Wette, bei der man auch auf anhaltende Unterstützung des Investors Amazon setzt. Anders wird es Rivian wohl kaum schaffen. Wann Rivian überhaupt Gewinne schreiben wird, steht in den Sternen. Vor 2027 wird es Analysten zufolge aber mit hoher Wahrscheinlicht nicht dazu kommen.

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 1,84 6,20 12,31
Ergebnis je Aktie in USD -6,42 -5,50 -3,97
Gewinnwachstum - -
KGV - - -
KUV 18,5 5,5 2,8
PEG 0,5 0,4
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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