Kommentar
11:21 Uhr, 20.02.2009

Researchpapier - Die Krise in Europa - Ein langfristiger Ausblick

Analysten von Exane BNP Paribas sehen die aktuelle Krise zugleich konjunkturell, finanziell und global als die schwerste nach dem Zweiten Weltkrieg an. Der Abschwung ereigne sich vor dem Hintergrund eines Ungleichgewichts der Ersparnisse, wobei die Sparrate in den entwickelten Volkswirtschaften negativ ist. Die Konjunkturdaten sind dabei, neue Tiefs auszuloten.

Nachfolgend der Link zu der vollständigen Studie, die wir mit freundlicher Genehmigung an dieser Stelle veröffentlichen:

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Keine Krise wie diese hat sich in der Geschichte der meisten Konjunkturdaten ereignet. Daher sind Vergleiche mit historischen Aufzeichnungen nur noch begrenzt möglich. Es sei daher laut den Analysten schwer zu ermessen, ob sich Europas Volkswirtschaft in der zweiten Jahreshälfte erholen werde.

Europa befinde sich derzeit in der Mitte der Rezession, welche noch bis nach dem Sommer anhalten wird. Das Bruttoinlandsprodukt wird vom Hoch bis zum Tief um 4 Prozent schrumpfen. Die Rezession treffe die europäischen Länder unterschiedlich stark. Frankreich werde weniger getroffen, während Deutschland stärker in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, da es ein größeres Risiko einer Deflation trage. Die Schrumpfung vom des BIPs vom Hoch bis zum Tief werde nach Einschätzung der Analysten in Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Spanien über 7 Prozent betragen. Diese Länder stehen daher dem größten Risiko einer wirtschaftlichen Depression gegenüber, die sich durch einen Rückgang des BIPs um mehr als 10 Prozent definiere.

Die Länge und Tiefe der Krise unterscheide sich von Land zu Land und hänge vor allem von drei strukturellen Faktoren ab: Der Flexibilität des Arbeitsmarkts, der Höhe der wirtschaftlichen Diversifikation und der Stärke der automatischen Stabilisierungsmechanismen. Frankreich befinde sich nach Ansicht der Analysten in einer bevorzugten Rolle, da sich der Arbeitsmarkt nur langsam eintrübe, die konjunkturelle Struktur diversifiziert sei und die Regierung „zahlreiche felsenfeste automatische“ Maßnahmen ergreife, die sich stabilisierend auswirken würden. Im Gegensatz dazu gibt es in Großbritannien eine deutliche und schnelle Eintrübung des Arbeitsmarkts und die Konjunkturprogramme greifen dort weniger stark, so die Analysten.

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