Rehn: Handelskrieg darf Europa nicht unvorbereitet treffen
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DJ EZB/Rehn: Handelskrieg darf Europa nicht unvorbereitet treffen
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Ein Handelskrieg mit den USA darf die EU nach Aussage von EZB-Ratsmitglied Olli Rehn nicht wie 2018 unvorbereitet treffen. "Ein neuer Handelskrieg ist das Letzte, was wir angesichts der heutigen geopolitischen Rivalitäten brauchen - vor allem unter Verbündeten. Sollte es zu einem Handelskrieg kommen, darf Europa nicht unvorbereitet sein, wie es 2018 der Fall war", sagte Rehn laut veröffentlichtem Redetext in einer Konferenz in London.
Die Einzelheiten der US-Handelspolitik unter der neuen Regierung seien zwar noch nicht bekannt, doch dürften die in Aussicht gestellten erheblichen Einfuhrzölle nachteilige Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben.
Zum weiteren Gang der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte Rehn unter Verweis auf die im Dezember anstehenden neuen Makro-Prognosen des volkswirtschaftlichen EZB-Stabs: "Ich werde vor allem auf zwei Punkte achten: Werden die Projektionen andeuten, dass sich die Inflation schon Anfang 2025 bei unseren Zielwert von 2 Prozent stabilisiert? Werden sie den Rückgang des Wachstumsmomentums bestätigen?"
Rehn sieht den so genannten neutralen Zins, der die Euroraum-Wirtschaft weder antreibt noch bremst, zwischen 0,2 und 0,8 Prozent. "Das würde bedeuten, dass unsere Geldpolitik den restriktiven Bereich irgendwann im Frühjahr 2025 verlassen wird", sagte er.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
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