Regierung veröffentlicht Strategie für autonomes Fahren
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Von Andreas Kißler
DOW JONES--Die Bundesregierung hat im Kabinett eine Strategie für autonomes Fahren im Straßenverkehr beschlossen. Die Strategie solle den Weg für das autonome Fahren im Regelbetrieb ebnen und Voraussetzungen schaffen, diese Technologie weiter voranzutreiben und ihre enormen Chancen zu nutzen, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Ziel sei es, Deutschland zu einem der weltweit führenden Innovations- und Produktionsstandorte für autonomes Fahren weiterzuentwickeln. "Autonomes Fahren ist eine Schlüsseltechnologie für eine innovative, saubere, barrierefreie und bezahlbare Mobilität", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos).
Mit der Strategie schaffe die Regierung einen innovationsfreundlichen Rahmen, der von Wirtschaft und Industrie mit Leben gefüllt werden müsse. "Gemeinsam wird es uns gelingen, das autonome Fahren zu etwas zu machen, das ganz selbstverständlich ist. Denn wir sind davon überzeugt: Die Zukunft fährt autonom", zeigte sich Wissing überzeugt. Das Ministerium betonte, als weltweit erstes Land habe Deutschland einen umfassenden Rechtsrahmen für autonomes Fahren geschaffen. Seit 2021 existiere bereits ein Regelungswerk, das den Einsatz von autonomen Kraftfahrzeugen auf öffentlichen Straßen ermögliche. In zahlreichen Forschungsvorhaben würden seitdem autonome Fahrsysteme in verschiedenen Anwendungsfällen erprobt.
Mit der Strategie verfolge die Bundesregierung das Ziel, den geltenden Rechtsrahmen zum autonomen Fahren mit Leben zu füllen. Der Fokus liege auf dem Straßenverkehr. Anwendungsschwerpunkte bilden laut den Angaben der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und der Güterverkehr. Der ÖPNV sei ein wichtiger Impulsgeber für innovative, autonome Mobilitätsangebote. Perspektivisch könnten in diesem Bereich viele Menschen von der Technologie profitieren, und es könne eine positive Wirkung für das Verkehrssystem und den Klimaschutz erzielt werden. Im Güterverkehr habe autonomes Fahren das Potenzial, diesen effizienter, nachhaltiger und sicherer zu machen.
Die Technologien rund um das autonome und vernetzte Fahren böten vielseitige Chancen, die für die Mobilität der Zukunft von großer Bedeutung seien. Sie könnten dazu beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, die Verkehrsanbindung ländlicher Räume sowie zentrumsferner Gebiete und Stadtteile zu verbessern und die Lebensqualität - auch von Menschen mit Mobilitätseinschränkungen - zu steigern. Langfristig könne autonomes Fahren eine wichtige Rolle mit Blick auf den bestehenden Mangel an Berufskraftfahrerinnen und -fahrern spielen. Mit einer breiten Einführung bedarfsgerechter Angebote werde auch die Nachfrage nach autonomen Fahrzeugen steigen und die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie und ihrer Zulieferer gestärkt.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/kla
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