Operativ gab es bei den Biotechunternehmen Qiagen und Medigene Probleme. Die Geschäftsentwicklung zeichnete ein gemischtes Bild und entsprechend hatten sich die Aktienkurse in diesem Jahr entwickelt. Im Gegensatz zu Medigene besteht bei Qiagen Interesse an einer Übernahme, was der Aktienkurs auch so abbildet.
Das Wichtigste zu Qiagen und Medigene vorab:
Qiagen: Übernahmeangebot wird geprüft
Medigene: Entwicklung von Krebsmedikamenten belastet Ergebnis
Das auf Tests zum Nachweis von Krankheiten als auch auf die Entwicklung von Laborgeräten spezialisierte Biotechunternehmen Qiagen kündigte nach einem durchwachsenen Geschäftsverlauf in diesem Jahr Umstrukturierungen an. So waren im abgelaufenen Quartal Umsatz und operativer Gewinn um ein Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zu Neuorientierung gehört aber auch die Prüfung einer Übernahmeofferte, die der US-Laborgerätehersteller Thermo Fisher Scientific laut Bloomberg gemacht hat. Demnach sei ein milliardenschweres Übernahmeangebot im Gespräch.
Qiagen bestätigte den Erhalt nicht verbindlicher Übernahmeofferten. Mögliche strategische Alternativen würden nun geprüft. Gespräche auf Vorstandsebene mit den Interessenten seien aufgenommen worden. Die Neuigkeiten über die eventuelle Übernahme ließ den Aktienkurs in den vergangenen Wochen steigen. Damit ging auch die Jahresperformance nach oben und kletterte mit einem Plus von rund 31 Prozent wieder deutlich in den positiven Bereich. Gleichzeitig schaffte es der MDAX-Titel mit Kursen von mehr als 38 Euro ein neues Jahreshoch auszubilden.
Medigene mit satten Verlusten
Dagegen sieht es beim Biotechunternehmen Medigene anders aus. Die Aktie verliert in diesem Jahr bisher rund 25 Prozent und sieht sich nach neun Monaten des Jahres einem deutlich größeren operativen Verlust gegenüber dem gleichen Zeitpunkt 2018. Der Grund liegt in der kostenintensiven Entwicklung neuer Krebsimmuntherapien. Das Umsatzwachstum überrascht dagegen positiv.
Medigene hat in den ersten neun Monaten 2019 seine operativen Verluste im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweitet. Gleichzeitig vermeldete das Biotechunternehmen aber auch einen Umsatzsprung: Der Erlös betrug den Angaben zufolge 6,2 Millionen Euro. Das war zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum ein Plus von rund einem Drittel. Das operative Ergebnis gab Medigene dagegen mit minus 18,6 Millionen Euro an. Damit war der Verlust um fast 50 Prozent höher als noch im Zeitraum Januar bis September 2018.
Für das Gesamtjahr geht Medigene aber nach wie vor von einem Umsatz in Höhe von zehn bis elf Millionen Euro aus. Den operativen Verlust sieht das Unternehmen am Jahresende bei 23 bis 28 Millionen Euro. Medigene machte aber zugleich deutlich, dass in diesem Ausblick keine potenziellen Zahlungen aus Entwicklungspartnerschaften enthalten sind. Diese seien nur schwer kalkulierbar, hieß es von Unternehmensseite. Zudem beteuerte die Biotechfirma, dass man über zwei Jahre hinaus durchfinanziert sei.
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