Puma-Aktien zweistellig im Minus nach gekapptem EBIT-Ziel 2024
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Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Puma-Aktie gehört am Mittwochvormittag zu den wenigen Verlierern im MDAX, nachdem der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller sein Gewinnziel für das Gesamtjahr am oberen Ende gekappt hat. Puma rechnet nur noch mit einem operativen Gewinn (EBIT) zwischen 620 und 670 Millionen Euro, zuvor lag das obere Ende der Zielspanne bei 700 Millionen Euro. Damit steht Puma in starkem Kontrast zum Herzogenauracher Nachbarn Adidas: Der hat Ende Juli die Ziele für Umsatz und EBIT zum zweiten Mal angehoben. Hingegen hatte die Nummer Eins weltweit, Nike, den Markt im vergleichbaren Quartal mit einer schwachen Entwicklung und einem anämischen Ausblick enttäuscht.
Puma-Aktien brachen am Vormittag um 12,7 Prozent ein. In der Spitze hatten sie im bisherigen Tagesverlauf 14,2 Prozent auf 35,54 Euro verloren und damit ein neues Jahrestief markiert, es hatte bisher bei 35,60 Euro gelegen. Puma ist der zweitschwächste Wert im MDAX hinter Evotec.
Die Analysten der Deutschen Bank kritisierten das relativ schwache Umsatzplus von währungsbedingt 2,1 Prozent im Quartal, die Markterwartungen hätten eher bei 3,5 Prozent gelegen. Auch der Gewinn je Aktie habe die Erwartungen enttäuscht - währungsbedingte Verluste und ein niedrigeres Zinsergebnis haben den Verlust im Finanzergebnis fast verdoppelt. Auch liege die neue EBIT-Prognose in der Mitte der Zielspanne mit 645 Millionen Euro in der Mitte des Zielkorridors um 3 Prozent unter den Konsenserwartungen. Ihrer Einschätzung nach spiegelt die gekappte EBIT-Prognose die erwarteten Frachtkosten, geänderte Zollgebühren und die gedämpfte Verbraucherstimmung in China wider. Die Analysten von Baader Helvea bezeichneten das gesenkte EBIT-Ziel jedoch als im Rahmen der Erwartungen.
Höhere Frachtkosten und starkes Auftragsbuch für 2H erwartet
Puma-CEO Arne Freundt nannte als Grund für die gekappte Prognose das volatile Umfeld "mit anhaltendem Gegenwind durch Währungen, angespannten Lieferketten und einer gedämpften Verbraucherstimmung weltweit". In der Medientelefonkonferenz sagte Freundt, er rechne mit höheren Frachtkosten im zweiten Halbjahr, unter anderem wegen Zuschlägen für die Hochsaison und neu verhandelten Frachtverträgen. "Wir wollen sicherstellen, dass alle Waren geliefert werden, denn die höchsten Kosten würden uns durch verlorenen Umsatz entstehen." Hingegen sei das Auftragsbuch für das zweite Halbjahr stark, auch würden weitere Innovationen auf den Markt kommen.
Im Quartal verzeichnete Puma währungsbereinigt ein Umsatzplus von 1,9 Prozent in Asien/Pazifik (1Q: 0,6 Prozent), in Großchina habe dies 7,6 Prozent betragen, so Freundt in der Telefonkonferenz. Der Online-Handel in China laufe gut, der stationäre Handel schwach, deshalb investiere man zusätzliche Ressourcen in das Online-Geschäft.
In der Region Amerika betrug das Umsatzplus 9,0 Prozent, getrieben durch USA und Lateinamerika. In der Region EMEA allerdings sank der Umsatz währungsbereinigt um 4,3 Prozent. Dies war CEO Freundt zufolge auf Rückgange in Osteuropa zurückzuführen, was einen Basiseffekt durch ein außerordentlich starkes Vorjahresquartal widerspiegle. Das Geschäft im restlichen Europa sei gewachsen.
Der Umsatz im Kerngeschäft Schuhe stagnierte im Quartal und blieb mit rund 1,1 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.
Wettbewerber: Adidas besser, Nike noch düsterer
Adidas hingegen steigerte im zweiten Quartal den Umsatz währungsbereinigt um 11 Prozent. Ohne die Yeezy-Verkäufe in beiden Jahren betrug der Umsatzzuwachs im zweiten Quartal währungsbereinigt 16 Prozent. Im Gesamtjahr rechnet Adidas nun mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich und einem operativen Gewinn bei rund 1,0 Milliarde Euro.
Die Nummer Eins Nike wiederum erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 per Ende Mai einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das erste Geschäftsquartal per Ende August stellt der Konzern einen Umsatzrückgang von etwa 10 Prozent in Aussicht.
Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_
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