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17:38 Uhr, 02.12.2010

Prognosen für wirtschaftliche Entwicklung 2011 verhalten positiv

München (BoerseGo.de) - Für die wirtschaftliche Entwicklung im kommenden Jahr sind die Experten von HSBC Trinkaus verhalten positiv gestimmt.

Stefan Schilbe, Chefvolkswirt und Leiter Treasury Research bei HSBC Trinkaus, erwartet für das kommende Jahr zwar nur ein deutsches Wachstum von gut zwei Prozent nach 3,5 Prozent im Jahr 2010. „Der Aufschwung findet aber auf einer zunehmend breiteren Basis statt“, betont er. Die Exportdynamik dürfte nachlassen, stattdessen werde die Binnenwirtschaft zum Zugpferd.

Der Chefvolkswirt rechnet zudem mit weiter anziehenden Investitionen. Die Belebung am Arbeitsmarkt wird sich seiner Einschätzung nach fortsetzen, so dass die Zahl der Arbeitslosen 2011 im Jahresdurchschnitt unter die Grenze von drei Millionen sinken dürfte. „Als Folge steigt die Lohnsumme, und die Finanzierungsbedingungen sind günstig – das sind beste Voraussetzungen für den privaten Konsum“, sagt Schilbe.

Mit Blick auf die Eurozone spricht der Chefvolkswirt von „heterogenen Entwicklungen“, wobei er auf große Probleme in der Peripherie verweist: „Frühere Boomregionen wie Irland und Spanien kämpfen mit den Auswirkungen der geplatzten Immobilienblasen.“ Verstärkte Sparanstrengungen dämpften Wachstum und Beschäftigung. Immerhin ist laut Schilbe im nächsten Jahr aber noch ein Wachstum von 1,3 Prozent nach 1,6 Prozent in diesem zu erwarten.

Die Inflation wird seiner Einschätzung nach 2011 deutlich hinter dem EZB-Ziel von „unter, aber nahe zwei Prozent“ zurückbleiben. Schilbe zufolge dürfte die EZB, die sich am Durchschnitt der Mitgliedsländer orientiert, die Leitzinsen im kommenden Jahr unverändert belassen. Den Euro-Dollar-Wechselkurs schätzt der Leiter Treasury Research zum Jahresende 2011 auf 1,35 Euro je Dollar.

In den USA ist Schilbes Ansicht nach 2011 nicht mit einem „double dip“ zu rechnen, die Wirtschaft sollte um 2,8 Prozent wachsen. Am Arbeitsmarkt dürfte es allerdings lediglich zu einer graduellen Besserung kommen. „Aufgrund des disinflationären Trends wird die FED ihr ’quantitative easing’ fortführen“, so Schilbe.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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