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12:27 Uhr, 19.01.2012

Profitieren Sie von der Wohnungsnot am Zuckerhut

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Während man bei den Deutschen etwas überspitzt formuliert beim Blick auf die Bevölkerungspyramide schon fast von einer aussterbenden Spezies sprechen kann, sieht die Lage in Brasilien komplett anders aus. Allein 55 Prozent der dort ansässigen Menschen sind laut arsago Capital Partners unter 29 Jahren und damit im besonders konsumfreudigen Alter. Dazu ist die Bevölkerung über die letzten Jahre stetig gewachsen und nichts spricht in dem aufstrebenden BRIC-Land dafür, dass diese Entwicklung auch zukünftig nicht ähnlich weitergehen wird, zeichnet sich die mittlerweile sechsgrößte Volkswirtschaft der Welt doch durch ein kontinuierlich steigendes BIB-Wachstum bei einer zuletzt auf ein Rekordtief von sechs Prozent gesunkenen Arbeitslosenrate aus. Dies hat auch zu steigenden Mindestlöhnen und einer enorm starken Mittelschicht geführt. Auf der anderen Seite herrscht in dem Land, dass in den kommenden Jahren mit der Fußball-WM 2014 und den Olympischen 2016 zwei sportlichen Mega-Events entgegenfiebert, ein riesiges Wohnungsdefizit von 2010 rund 5,3 Mio. Einheiten. Um dieses zu schließen, gehen Schätzungen von einem Bedarf von 1,88 Mio. Einheiten pro Jahr aus. Staatliche Förderprogramme wie das „Minha Casa, Minha Vida“-Projekt zur Finanzierung von Wohneigentum für ärmere Bevölkerungsschichten, das bis 2014 für zwei Mio. neue Wohnungen sorgen soll, reichen dazu bei weitem nicht aus, wie man auch an den zuletzt horrend gestiegenen Immobilienpreisen sehen kann. Positiv flankiert werden die Beschaffungsmaßnahmen von langfristig sinkenden Zinsen und dem Aufbau eines weite Bereiche der Bevölkerung erreichenden Kreditfinanzierungssystems.

So gibt also zahlreiche Gründe auch für Anleger, die brasilianische Immobilienkarte zu spielen und in einen Markt zu investieren, der sich noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet. Das Schweizer Bankhaus Vontobel emittiert zu diesem Thema gerade ein entsprechendes Zertifikat auf den „Brasil Real Estate“-Basket. Da man gerade in den nächsten Jahren mit einem besonders florierenden Immobiliensektor rechnet, besitzt das eins zu eins an den darin enthaltenen Aktien partizipierende Papier nur eine Laufzeit von drei Jahren. Dafür ist die Auswahl der in Zusammenarbeit mit dem Brasilien-Spezialisten arsago Capital Partners selektierten Titeln allerdings statisch und wird deshalb während der Laufzeit nicht regelmäßig angepasst. In dem Basiswertekorb enthalten sind zwölf in brasilianischer Währung (BRL) an der Börse in Sao Paulo gelisteter Aktien aus den Bereichen Bauindustrie und -material, Stahl, Einkaufszentren und Gewerbeimmobilien. Die Marktkapitalisierung der Einzelwerte muss mindestens 1,5 Mrd. BRL (0,81 Mrd. US-Dollar) betragen. Zum Vergleich hätte eine historische Rückrechnung des Brasil Real Estate-Baskets seit 2006 gegenüber dem MSCI Real Estate und sogar gegenüber dem brasilianischen Leitindex BOVESPA eine sehr deutliche Outperformance mit einer jährlichen Rendite von fast 13 Prozent erbracht. Aufgrund der fehlenden Anpassung des Basiswertes wird zwar bei dem Produkt auf eine Managementgebühr verzichtet. Jedoch müssen Anleger hier mögliche Dividendenausschüttungen abschreiben und außerdem das Wechselkursrisiko zum Euro beachten, da es keine zusätzliche Währungssicherung gibt.

Der BörseGo Tipp:

Vontobel setzt mit dem neuen Produkt seine Schwerpunktbildung in länderbezogenen Sektoren-Allokationen fort, wobei die Ausgangs-Thematik durchaus interessant klingt. Inwieweit sich der statische Basket in den nächsten drei Jahren aber in Euro und Cent umsetzen lässt, muss erst noch die Realität zeigen, auch wenn die Rückrechnung hier wieder einmal sehr verlockend aussieht. Das Papier eignet sich deshalb als kleinere Beimischung eines gut diversifizierten Emerging-Market-Depots.

Brasil-Real-Estate-Basket-Zertifikat

Emittent/WKN:

Vontobel / VT4BRE

Laufzeit:

03.02.2015

Preis: (in Zeichnung bis 26.01.2012)

Ausgabepreis: 98,70 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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