Profitieren Sie vom „Cyber-War“

Spätestens nach den Enthüllungen des sogenannten Whistleblowers Edward Snowden in der Ausspähaffäre um den US-Geheimdienst NSA, in die auch viele globale Internetkonzerne als fleißige Datensammler und Erfüllungsgehilfen verstrickt sind, dürfte jedem klar sein, dass das Wort „Sicherheit“ auf der Makroebene längst zu einem Begriff ohne großen Wert geworden ist. Die Abgrenzung zwischen Guten und Bösen wird dadurch immer mehr zu einer Farce. Auf der anderen Seite sind in einer zunehmend online gelebten Welt für jeden Einzelnen individuelle Schutzmaßnahmen beispielsweise über diverse Zusatz-Programme zwingend erforderlich, um sich überhaupt auf den digitalen Datenautobahnen bewegen zu können. Die Unternehmen, die immer ausgefeiltere Abwehrsysteme entwickeln, liefern sich dabei einen ständigen Wettlauf mit den Programmierern von Schadprogrammen, die Schwachstellen in Betriebssystemen und Softwareanwendungen ausnutzen. Das Auslagern von Daten im Rahmen des Cloud-Computings stellt dabei eine neue Herausforderung dar.

Der ganze Sektor in einem Papier

Da die Bedeutung und die Anforderungen an den Sektor in Zukunft eher zu- als abnehmen dürften, sollte sich dies auch positiv auf die Geschäftstätigkeit der entsprechenden Firmen auswirken. Anleger können seit einem Monat über das bis November 2023 laufende Partizipations-Zertifikat von Leonteq, der früheren EFG Financial Products AG auf den Solactive Online Security Index ganz gezielt in die Branche investieren. Der Basiswert bildet die Kursentwicklung der bis zu 15 nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen ab, deren Hauptaktivitäten im Bereich der Datensicherheit, insbesondere im Online-Bereich liegen. Um im Rahmen der halbjährlichen Anpassung in den Index aufgenommen zu werden, muss ein einzelnes Unternehmen neben einer Marktkapitalisierung von mindestens 100 Mio. US-Dollar auch ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen über die letzten drei Monate von wenigstens 500.000 US-Dollar vorweisen. An den Überprüfungsterminen im Juni und Dezember findet auch eine Rückgewichtung nach der Marktkapitalisierung statt, wobei kein Titel einen höheren Anteil als 12,50 Prozent erhalten darf. Die aktuelle Zusammensetzung umfasst zu 46,9 Prozent Werte aus den USA. 20,8 Prozent steuert die Niederlande bei, gefolgt von Südkorea mit 14,8 Prozent und Japan mit 13,4 Prozent. Schwergewichte im Index sind mit einem Anteil von 21,84 Prozent die chinesische QIHOO 360 Technology (CO-ADR), die niederländische Gemalto mit 15,28 Prozent, der südkoreanische Antivirenspezialist Ahnlab mit 14,81 Prozent, Trend Micro aus Japan mit 13,40 Prozent, sowie mit etwas mehr als zwölf Prozent die US-amerikanischen Fortinet und Symantec.

Starke Performance seit 2011

Der Basiswert ist als Performance-Index konstruiert und berücksichtigt deshalb auch die Dividenden der Einzelwerte. Für das Management wird eine Index-Gebühr von 1,20 Prozent p.a. in Abzug gebracht. Die Entwicklung des seit Juni 2011 berechneten Index kann sich mit plus 73,7 Prozent bzw. rund 25 Prozent p.a. seit Auflage mehr als sehen lassen. Auch im laufenden Jahr konnte schon wieder eine positive Performance von über 32 Prozent erzielt werden, obwohl es allein im vergangenen Monat wieder um gut neun Prozent nach unten ging. Die jährliche Volatilität liegt bei etwas mehr als 18 Prozent.

Der Börse Go Tipp:

Online-Sicherheit ist ein Spezialthema, dass auch in Zukunft noch seine Relevanz behalten dürfte. Anleger können das Delta-1-Papier auf den bisher sehr überzeugenden Index dem Technologie- bzw. Internetaktien-Anteil ihres Depots als kleine Position beimischen. Wie der überproportionale Einbruch aber zuletzt zeigt, handelt es sich bei den zugrundeliegenden Aktien um keine Witwen- und Waisenpapiere, bei denen es im Falle eines Einbruchs bei den aktuell sehr beliebten Technologiewerten auch zu größeren Rücksetzern kommen könnte.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate