Presse: VW stößt auf Widerstand in Brasilien
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Die vom Automobilkonzern Volkswagen in Brasilien geplanten Massenentlassungen stoßen auf harten Widerstand seitens der Belegschaft. Wie in einem heute im Handelsblatt erschienenen Artikel zu lesen war, wurden als Hintergründe für die nun ausstehende Entscheidung Defizite in Milliardenhöhe genannt. Im Zuge der weltweiten Restrukturierungsmaßnahmen kündigte das Management bereits im Frühjahr an, in Brasilien bis zu 6.000 der rund 22.000 Stellen abzubauen.
Unbeeindruckt von der Drohung ein Werk schließen zu wollen, geben sich die Brasilianer jedoch kampfbereit. Die gewerkschaftlich organisierten Angestellten des Autoherstellers wiesen nach Informationen des Handelsblatts am Dienstagabend bei einer Abstimmung entsprechende Pläne des Konzerns zurück. Man sei bereit, mit Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen gegen die Firmenpläne zu kämpfen, erklärte der Präsident der regionalen Metallarbeiter-Gewerkschaft, José Lopes Feijóo. Eine schnelle Schließung des Werkes in Anchieta, wo unter anderem das Modell Fox für Europa gebaut wird, halten Analysten allerdings für unwahrscheinlich.
Seitens der Gewerkschaft seien Vorschläge gebilligt worden, die Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung und zur Senkung der Produktionskosten beinhalteten. Auch könne man ein Programm mit Anreizen zur freiwilligen Aufgabe des Arbeitsplatzes erörtern, hieß es aus Kreisen der Gewerkschaft.
Probleme gibt es bei VW do Brasil vor allem durch die Aufwertung der brasilianischen Währung Real, die den Export belastet, und die gestiegenen Rohstoffkosten. Laut des Länderchefs Hans-Christian Maergner wird VW do Brasil frühestens 2007 wieder Gewinne erzielen.
Der Präsident von VW do Brasil erwartet zudem eine Abnahme der Exportzahlen um 40 Prozent bis 2008 im Vergleich zu 2005. Im vorigen Jahr waren rund 260.000 Fahrzeuge ins Ausland verkauft worden – vor allem nach Lateinamerika, USA/Kanada und Europa.
VW-Vorstands Peter Hartz hatte den Brasilianern Anfang des Jahrzehnts das Versprechen über eine Beschäftigungsgarantie gegeben. Das Brechen dieser Zusage verhinderte bislang eine durchgreifende Sanierung. Diese aber sei eine Voraussetzung für das von Konzernchef Bernd Pischetsrieder anvisierte Ziel, das Konzernergebnis vor Steuern bis zum Jahr 2008 auf 5,1 Milliarden Euro zu verdreifachen. Pischetsrieder möchte offenbar das Thema Brasilien vom Tisch haben, bevor am 8. September die Verhandlungen mit der Gewerkschaft über die Zukunft der westdeutschen Werke weitergehen, so das "Handelsblatt".
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