Presse: VW mit dramatischem Produktivitätsnachteil
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Die Produktivität der deutschen VW-Fabriken ist im Wettbewerbsvergleich offenbar desaströs. Während Wettbewerber bei vergleichbaren Modellen 25 Stunden oder weniger brauchten, um ein Auto zu bauen, sei dies bei VW das Doppelte, sagte VW-Markenchef Wolfgang Bernhard zum Wirtschaftsmagazin "Capital". Im Volumengeschäft könne VW so langfristig nicht überleben.
Ein weiteres Problem sei der teure VW-Haustarif. Für den nötigen Umbau brauche VW mindestens drei Jahre, "wenn wir richtig Gas geben".
VW müsse die Fertigung in Ordnung bringen und Autos bauen, die schnell montiert werden könnten. Den Aufwand, den VW bisher bei der Konstruktion der Teile benötige, wollten die Kunden nicht mehr bezahlen. Bernhard wies im Gespräch mit dem Magazin "Capital" darauf hin, dass "der deutsche Teil der Volkswagen AG" nur überleben könne, weil Werke im Ausland oder Quersubventionen Verluste ausglichen.
Wie hoch der notwendige Personalabbau ausfallen werde, der jetzt unter anderem mit Verhandlungen über freiwillige Aufhebungsverträge, Altersteilzeit und ähnlichen Modellen begonnen worden ist, wollte Bernhard nicht sagen. Im Gespräch seien aber angeblich bis zu 10.000 Beschäftigte und damit rund zehn Prozent der westdeutschen Arbeitnehmer. Bernhard sagte, sicher sei, dass es "ohne große Veränderungen" nicht funktionieren werde.
In der Modellpolitik habe sich Bernhard eindeutig gegen eine Luxusstrategie gewandt. VW baue vor allem Autos zwischen 10.000 und 35.000 Euro. "Ein Volumenhersteller, der glaubt, er könne sich in Luxus flüchten, weil dort die Früchte noch saftiger sind, unterliegt einem Irrglauben", sagte er und fügte hinzu: "Ich wage zu behaupten: Auch dort werden die fetten Jahre bald zu Ende gehen."
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