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14:57 Uhr, 26.05.2006

Presse: VW erhöht Abfindungsangebote deutlich

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Der Wolfsburger Autohersteller Volkswagen lässt sich den geplanten Personalabbau offenbar einiges kosten. Das Abfindungsangebot, das bislang nur einige hundert Mitarbeiter angenommen haben sollen, sei erheblich nachgebessert worden, schreibt die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Wer schnell unterschreibt, könne jetzt im Extremfall bis zu 250.000 Euro bekommen. Damit habe VW die bisherigen Konditionen verdoppelt.

VW wollte sich zu dem neuen Angebot nicht äußern. "Die VW-Führungskräfte haben ein Schreiben über Personalentwicklungen bekommen", sagte ein Unternehmenssprecher lediglich. Der Betriebsrat bestätigte ein neues Angebot, wird sich mit den Details aber erst am Montag in einer Klausurtagung befassen, so die HAZ weiter.

Die VW-Führung hat bislang öffentlich nicht gesagt, wie viele Arbeitsplätze sie abbauen will, intern sei von rund 20.000 Stellen im Konzern die Rede. Der Schwerpunkt liege dabei auf den sechs westdeutschen VW-Werken. Sie seien vor allem dafür verantwortlich, dass die Marke VW 2005 einen dreistelligen Millionenverlust verbuchte, hat Markenchef Wolfgang Bernhard erklärt.

Das neue Angebot sei vor allem für jüngere Mitarbeiter mit kurzer Betriebszugehörigkeit attraktiver geworden. Wer sich bis 30. September zum Abschied entschließt, bekomme einen Sockelbetrag von 48.000 Euro, eine Prämie für schnelles Ausscheiden und Zulagen, die vom bisherigen Gehalt und der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängen. Gutverdienende mit mehr als 30 VW-Jahren könnten so auf 250.000 Euro kommen. Wer sich zwischen 30. September und 31. Dezember entscheidet, bekomme noch 24.000 Euro plus Zulagen.

Der Konzern hat bislang offen gehalten, wie viel er sich den Stellenabbau insgesamt kosten lassen will. Findet das neue Angebot die gewünschte Resonanz, kämen aber schnell Abfindungskosten im hohen dreistelligen Millionenbereich zusammen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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