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10:57 Uhr, 18.09.2008

Presse: Porsche will VW zum Befehlsempfänger machen

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Hannover (BoerseGo.de) - Porsche will sich offenbar nicht mit einer einfachen Mehrheit bei Volkswagen zufriedengeben. Bei einem vertraulichen Treffen mit niedersächsischen CDU-Bundestagsabgeordneten Anfang der Woche habe der Finanzvorstand des Sportwagenbauers, Holger Härter, erstmals einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag ins Spiel gebracht, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ). Dies würde VW zu einem reinen Befehlsempfänger machen – außerdem müssten die Wolfsburger ihren gesamten Gewinn nach Stuttgart überweisen. Porsche werde dieses Ziel nicht einfach aufgeben, nur weil ein neues VW-Gesetz in der Vorbereitung sei, wird Härter aus Teilnehmerkreisen zitiert.

Ein Porsche-Sprecher erklärte dazu, Härter habe lediglich eine theoretische Möglichkeit angesprochen. Derzeit stehe ein Beherrschungsvertrag nicht zur Debatte und sei auch "völlig unrealistisch".

Tatsächlich kann Porsche im Moment gegen das Land Niedersachsen, das 20 Prozent der VW-Anteile hält, keine ausreichende Mehrheit für derartige Pläne bekommen. Das VW-Gesetz sichert dem Land de facto ein Vetorecht. Die Chance, einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durchzusetzen, hätte Porsche nur, wenn die Sperrminorität, wie es auch die EU verlangt, auf 25 Prozent angehoben würde.

Die Stuttgarter haben ihr VW-Aktienpaket am Dienstag auf mehr als 35 Prozent aufgestockt und wollen im November auf mehr als 50 Prozent der Anteile kommen. Bisher schweigt sich der Konzern aber darüber aus, bei welchem Punkt er mit dem Zukaufen aufhören will.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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