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09:01 Uhr, 15.09.2008

Presse: Porsche-Eigentümer wollen Piëch ablösen

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Hamburg (BoerseGo.de) - Der Machtkampf um VW und Porsche hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" prüfen Mitglieder der Porsche-Familie, ob sie den Chef des VW-Aufsichtsrats Ferdinand Piëch ablösen können. Der mächtige Auto-Mann hatte Porsche in dem Kontrollgremium zuvor eine herbe Niederlage beschert.

Die beiden Familienstämme hatten sich nach Spiegel-Informationen vor zwei Wochen in Stuttgart getroffen und einen Brief an Ferdinand Piëch verfasst. Darin forderten sie ihn dem Vernehmen nach auf, im VW-Aufsichtsrat im Sinne der Familien gegen den Antrag der VW-Arbeitnehmer abzustimmen. Doch Piëch verhalf den Arbeitnehmervertretern im VW-Aufsichtsrat durch seine Stimmenthaltung am Freitag zu einer Mehrheit und düpierte damit Porsche.

Die Arbeitnehmer wollten erreichen, dass Gemeinschaftsprojekte von Audi und Porsche künftig im VW-Kontrollgremium beschlossen werden müssen. Damit muss sich der Stuttgarter Sportwagenhersteller künftig alle Geschäfte mit Audi einzeln genehmigen lassen.

Wolfgang Porsche entrüstete sich nach der Sitzung in ungewohnter Offenheit: "Ich bin entsetzt über das Abstimmungsverhalten des Aufsichtsratsvorsitzenden", sagte der Chef des Porsche-Kontrollgremiums zum Vorgehen seines Cousins Ferdinand Piëch laut Spiegel. Aber nicht nur der Porsche-Zweig der Familie sei verärgert, sondern auch Piëchs Bruder Hans Michel.

Nach Spiegel-Informationen ist allerdings fraglich, ob die Familien die notwendige Mehrheit auf einer Hauptversammlung von Volkswagen erreichen. CDU-Ministerpräsident Christian Wulff, der das Land Niedersachsen und damit nach Porsche den zweiten Großaktionär des VW-Konzerns vertritt, sei offenbar nicht bereit, einer Abwahl Piëchs zuzustimmen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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