Kommentar
16:02 Uhr, 14.10.2016

US-Einzelhändler mit solidem Umsatzplus - US-Bankenbilanzen über den Erwartungen

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • US-Einzelhandelsumsatz mit +0,6 Prozent wie erwartet
  • Citigroup beim Gewinn je Aktie deutlich über den Erwartungen
  • Wells Fargo & Co. leicht über den Analystenschätzungen
  • JP Morgan beim Gewinn je Aktie deutlich über den Erwartungen
  • Eurozone-Exporte im August 8 Prozent höher als im Vorjahr
  • Software AG verliert nach Zahlen sehr stark
  • China: Erzeugerpreise steigen wieder
  • China: Verbraucherpreise legen um 1,9 Prozent zu

DAX

  • Der DAX hat sich zum Start in den heutigen Handelstag freundlich gezeigt. Am Nachmittag hat der deutsche Leitindex sein Plus auf 10.614 Punkte (Xetra-Schluss: 10.414,07) ausgebaut: Zunächst hatten die Daten zu den Erzeuger- und Verbraucherpreisen in China wieder ermutigendere Zeichen aus dem Reich der Mitte gesendet. Im Fokus der Anleger steht die langsam anlaufende Berichtssaison, besonderes Interesse gilt dabei vor allem den drei US-Banken, die ab dem Mittag berichtet haben: Die Ergebnisse liegen durchweg über den Analystenerwartungen. Als dann auch noch der US-Einzelhandelsumsatz wie erwartet solide Zahlen lieferte, überschritt der DAX die Marke von 10.600 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Citigroup Inc. übertrifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,24 US-Dollar die Analystenschätzungen von 1,15 US-Dollar. Die Erträge liegen mit 17,8 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen von 17,4 Milliarden US-Dollar.
  • Die US-Großbank Wells Fargo & Co. übertrifft im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,03 US-Dollar die Analystenschätzungen von 1,02 US-Dollar. Erträge mit 22,3 Milliarden US-Dollar über den Erwartungen von 22 Milliarden US-Dollar.
  • Der Gewinn der US-Bank JP Morgan ist im dritten Quartal gesunken, allerdings nicht so deutlich wie erwartet. Der Gewinn ging auf 6,29 Milliarden US-Dollar von 6,8 Milliarden US-Dollar im Vorjahr zurück. Je Aktie verdiente das New Yorker Geldhaus 1,58 US-Dollar. Analysten hatten mit 1,39 US-Dollar gerechnet. Die Einnahmen betrugen 24,7 Milliarden US-Dollar.
  • Die Lufthansa-Low-Cost-Tochter Eurowings steht vor einem Arbeitskampf. Die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO hat die Gespräche über bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen abgebrochen, so UFO-Tarifvorstand Nicoley Baublies: "Die Vorbereitungen für einen Arbeitskampf laufen definitiv."
  • Volkswagen: Der Konzernabsatz ist im September um 7,1 Prozent im Vorjahresvergleich auf 947.600 Fahrzeuge gestiegen. Der Absatz in den ersten neun Monaten erhöhte sich u, 2,4 Prozent auf 7,609 Millionen Stück.
  • Die Software AG verfehlt im dritten Quartal mit einem bereinigten EBIT von 50,1 Millionen Euro (VJ: 66,8 Millionen Euro) die Analystenschätzungen von 59 Millionen Euro Umsatz mit 198,3 Millionen Euro (VJ: 215,9 Millionen Euro) unter den Erwartungen von 213 Millionen Euro. Die operative Ergebnismarge lag bei 33,7 Prozent (VJ: 32,5 Prozent). Die Software AG erwartet 2016 unverändert ein währungsbereinigtes Produktumsatzwachstum von 5-10 Prozent und einer operativen Ergebnismarge von 30,5 Prozent bis 31,5 Prozent. Die Aktie der Software AG reagiert auf die aktuellen Zahlen nicht gut und gibt in der Eröffnung um deutlich über 8 Prozent nach.

Konjunktur

  • USA: Der Einzelhandelsumsatz ist im September zum Vormonat um 0,6 Prozent gewachsen. Erwartet wurden +0,6 Prozent nach -0,3 Prozent im Vormonat August. Auch die Erzeugerpreise haben zugelegt, womit sich der Preisdruck auf vorgelagerter Ebene gefestigt hat: Die Erzeugerpreise sind im September um 0,3 Prozent gestiegen. Erwartet wurde lediglich ein Zuschlag von +0,2 Prozent nach keiner Veränderung im Vormonat.
  • Die Exporte der Eurozone sind im August stärker als die Importe gestiegen. Nach ersten Schätzungen der Statistikbehörde Eurostat lagen die Warenausfuhren des Euroraums in die restliche Welt bei 160,3 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Importe erhöhten sich im August um 4 Prozent und beliefen sich auf 141,9 Milliarden Euro. Im Resultat registrierte der Euroraum einen Handelsbilanzüberschuss auf Basis unbereinigter Daten von 18,4 Milliarden Euro im Warenverkehr, gegenüber 11,2 Milliarden Euro im August des Vorjahres.
  • Die Bauproduktion in Großbritannien ist im August im Vormonatsvergleich um 1,5 Prozent gesunken. Erwartet wurden 0,0 Prozent nach revidiert +0,5 Prozent (zuvor: 0,0 Prozent) im Vormonat.
  • Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist im Juli 2016 um 17,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1.805 Fälle gesunken.
  • Chinas jahrelange industrielle Deflationsphase ist im vergangenen Monat endlich zu Ende gegangen: Die chinesischen Erzeugerpreise schoben sich im September gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,1 Prozent nach vorne - ein Signal, dass sich die Bedingungen für Fabrikanten verbessert haben. Der Erzeugerpreisindex war mehr als vier Jahre lang deflationär, aber der Preisrückgang verringerte sich zu Beginn des Jahres. Im August waren die Erzeugerpreise noch um 0,8 Prozent zurückgegangen. Volkswirte hatten auch für September noch einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet.
  • Die Verbraucherpreise in China legten im September um 1,9 Prozent zu und zogen damit stärker an als im August mit 1,3 Prozent. Die Inflationsrate übertraf die Konsensprognose der Ökonomen von 1,7 Prozent. Sie liegt damit aber immer noch weit unter dem 3-Prozentziel der Regierung für die Verbraucherpreisinflation in diesem Jahr. Das eröffnet der Regierung Spielraum für weitere geldpolitische Lockerungen.
  • Die Pkw-Neuzulassungen in der EU sind im September um 7,2 Prozent im Vorjahresvergleich auf 1.455.180 Fahrzeuge gestiegen.
Termine des Tages: 11:00 Uhr - EWU: Handelsbilanzsaldo August
14:30 Uhr - US: Einzelhandelsumsatz September
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise September
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan Oktober (vorläufig)
16:00 Uhr - US: Lagerbestände August
19:30 Uhr - Rede von Fed Präsidentin Yellen in Boston

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4 Kommentare

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  • Morningstar
    Morningstar

    Die Sache ist relativ simpel. Der Markt richtet sich überhaupt nicht nach irgendwelchen Daten. Die Zahlen heute waren doch eigentlich völlig irrelevant, bzw. nicht so wichtig oder herausragend um einen 200Pkt Move zu erklären. Um zu erklären warum wir gestern einbrechen und heute genau in die entgegengesetzte Richtung marschieren, müsste man die Motive und/oder die Algorithmen aller großer Markteilnehmer kennen. Tun wir nicht. Wer glaubt technische Regeln aufstellen zu können an welchen Punkten der Markt hält, dreht oder sonst irgendetwas veranstaltet, geht irr. Da mehr und mehr Algos gegeneinander handeln ist die Marktbewegung nach oben und unten gefühlt wesentlich irrationaler geworden. Es versagt die techn. Analyse immer öfter, und mit dem ständigen Einschreiten der Notenbanken ist auch eine Analyse der Fundamentaldaten obsolet. Wie immer hilft nur eins, eiserne Disziplin mit den Stop-losses und hoffen dass man über Nacht nicht vom Markt überfahren wird.

    12:48 Uhr, 14.10.2016
  • Ridicule
    Ridicule

    ... und die Unsicherheit der US-Börsen bzgl. der Bankgewinne sollten heute evtl. mit den JPM Zahlen (gerade reingekommen) beseitigt werden, was auch der WS auf die Sprünge helfen könnte. Untere Umkehrsignale hat ja bereits der gestrige Handelstag geliefert.

    12:43 Uhr, 14.10.2016
  • plungeboy
    plungeboy

    Interessant, wie man negative Daten positiv umdeutet - wir hatten zunächst die Daten aus China, die auf einen Einbruch in Chinas Handel hinwiesen, nun, dass die Inflation anzieht. Wir haben also eine fallende Wirtschaftsaktivität bei gleichzeitig steigenden Preisen - früher nannte man das Stagflation und war "gar nicht gut" - heute wird Inflation als Beruhigung herangezogen. Es ist einfach ein Irrglaube, man müsste nur für genügend Inflation sorgen und dann würde daraus Wirtschaftswachstum folgen. Steigende Preise verringern die Kaufkraft und die Nachfrage. Die Inflationsprediger argumentieren ja so, dass wenn die Inflation zu gering sei bzw. die Preise zurück gehen, Verbraucher ihre Ausgaben aufschieben würden, daher bräuchte man Inflation für genügend Wirtschaftswachstum. Das ist natürlich bewußter oder unbewußter Blödsinn. Dass Verbraucher ihre Ausgaben aufschieben, weil sie glauben, ihre Ware in 12 Monaten für einen 0,2% geringeren Preis bekommen können, ist sehr unwahrscheinlich. Zudem gab es kaum einen Monat mit wirklich fallenden Preisen und eine Deflation müsste eine ganz andere Dimension erreichen, damit ein Konsument die Anschaffung eines Wirtschaftsgutes tatsächlich auf Monate verschiebt.

    Inflation ist in seiner Wirkung daher nicht positiv, wie man uns weismachen will (zudem würde ja auch bereits die geringste Inflation ausreichen, um ein Aufschieben von Nachfrage zu verhindern, da braucht es keine 2%!) . Aus einem oberen Begrenzungsziel für die Inflation von 2% (die Inflation ist unter 2% zu halten!), wie es einmal von der Deutschen Bundesbank definiert wurde, wurde im Rahmen der "Regentschaft" der EZB ein anzustrebendes Ziel. Wachstum gibt es nur bei genügend Investition und diese gibt es nur, wenn genügend gespart wird. Wenn aber Inflation Kapital auffrisst, dann funktioniert das Ganze nicht.

    Die aktuellen Daten sollten zusammen genommen also eigentlich eine Warnung sein, aber mittlerweile verbreitet der/das Mainstreamjournalismus/-analystentum in seine Kritikunfähigkeit unbesehen alles so, wie man es ihnen verkauft.

    09:50 Uhr, 14.10.2016

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