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09:42 Uhr, 20.06.2008

Porsche will keine VW-Standorte schließen

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Sportwagenhersteller Porsche will bei einer Mehrheitsübernahme von Volkswagen offenbar an den Standorten des Wolfsburger Autoherstellers festhalten. "Mit Porsche als größtem Aktionär ist die Gefahr von Standortschließungen bei VW gebannt", sagte der Porsche-Chef beim Eurobörsentag der "Börsen-Zeitung" und bezog damit eindeutig Stellung zu seinen Plänen.

Wiedeking zeigte dem Vernehmen nach gewisses Verständnis für die Positionen der Gewerkschaften und des Landes Niedersachsen. Das Einkommen tausender Familien hänge von den Arbeitsplätzen bei Volkswagen ab. "Ganze Regionen in Niedersachsen stünden vor dem Kollaps, würde VW hier Standorte schließen. Dies zu verhindern ist ein legitimes Interesse von Politik und Gewerkschaften."

Kritik übte der Porsche-Chef aber erneut am VW-Gesetzt. Offenbar gehe es der Bundesregierung vor allem um die Gunst der Wähler. "Einen anderen nachvollziehbaren Grund, an der Sperrminorität für Niedersachsen festzuhalten, sehe ich nicht", zitiert die "Börsen-Zeitung".

Wiedeking zeigte sich überzeugt, dass der Streit um die Mitbestimmung in der Porsche Automobil Holding SE bald beigelegt werden kann. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir im Rahmen unserer Gespräche mit den VW-Betriebsräten schon bald zu einem tragfähigen Kompromiss kommen werden, mit dem alle gut leben können." Mit einer Mehrheitsübernahme rechnet er nunmehr aber erst bis zum Jahresende. Bisher war dies schon für Herbst angestrebt. Porsche braucht für die Übernahme die Genehmigungen von der EU-Kommission und von Kartellbehörden. Die EU-Kommission hatte ihre Entscheidung am Mittwoch um gut einen Monat auf den 23. Juli verschoben.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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