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09:44 Uhr, 22.07.2009

Porsche/VW: Wiedeking soll sich zurückziehen

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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Anzeichen verdichten sich, dass Porsche-Chef Wendelin Wiedeking im Machtkampf mit Volkswagen seinen Hut nehmen muss. "Es wird neue Gesichter an der Unternehmensspitze geben", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person dem "Handelsblatt". Zwischen der Eigentümerfamilie und Wiedeking sei bereits über seinen Rückzug weitgehende Einigkeit erzielt worden. Über den Abschied von Wiedeking soll möglichst noch vor den außerordentlichen Aufsichtsratssitzungen von VW und Porsche am morgigen Donnerstag entschieden werden, berichteten Verhandlungskreise dem Bericht zufolge.

Im Umfeld des Porsche-Managements sei diese Darstellung allerdings zurückgewiesen worden. Wiedeking habe sich mit seiner Ablösung noch nicht abgefunden, hieß es dort. Ein Porsche-Sprecher betonte laut "Handelsblatt", Wiedeking werde am Donnerstag im Aufsichtsrat sein Konzept vorstellen. Die Eigentümerfamilien wollen jedoch offensichtlich einen längeren Grabenkrieg unter allen Umständen vermeiden. In Verhandlungskreisen würden deshalb kaum Zweifel daran gelassen, dass eine Grundsatzentscheidung bereits gefallen ist, nach der VW die Porsche AG übernimmt.

Für den Führungswechsel brauche die Familie jedoch eine Einigung mit Wiedeking. Der könnte sich seine Zustimmung mit einer außergewöhnlich hohen Abfindung abkaufen lassen, berichtet das "Handelsblatt". Schließlich laufe der Vertrag des Spitzenverdieners noch bis 2012. Eine einseitige Kündigung scheine schwer möglich: "Der Aufsichtsrat kann einen Vorstand laut Aktiengesetz nur bei einem wichtigen Grund vor Ablauf seiner Vertragslaufzeit absetzen. Ansonsten braucht er einen Beschluss der Hauptversammlung", sagte Tillmann Hecht, Co-Leiter der Abteilung Arbeitsrecht bei der Kanzlei Nörr der Zeitung.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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