Analyse
12:30 Uhr, 12.01.2023

PORSCHE – Noch nie wurden so viele Porsche verkauft

Der Börsenneuling hat heute die Absatzzahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 vorgelegt. In einem für die Automobilindustrie herausfordernden Jahr haben die Schwaben ganz gut abgeschnitten.

Erwähnte Instrumente

  • Porsche AG Vz
    ISIN: DE000PAG9113Kopiert
    Kursstand: 104,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Porsche AG Vz - WKN: PAG911 - ISIN: DE000PAG9113 - Kurs: 104,000 € (XETRA)

Um immerhin drei Prozent auf den neuen Rekordwert von 309.884 (Vorjahr 301.915) Fahrzeuge wurden die Auslieferungen 2022 gesteigert. Der auf den ersten Blick eher überschaubar erscheinende Zuwachs muss vor dem Hintergrund gesehen werden, dass der Branche Lieferkettenprobleme und die Chipkrise teilweise enorm zu schaffen machen. Der Mutterkonzern VW musste zum Beispiel ebenso einen Absatzrückgang verzeichnen wie auch BMW und Mercedes. Luxusautohersteller können diese Herausforderungen besser meistern.

Im Heimatmarkt Deutschland setzte Porsche mit 29.512 Autos 3 Prozent mehr ab als im Vorjahr. In Europa stand ein Zuwachs von 7 Prozent auf 62.685 Fahrzeuge zu Buche. Der stärkste Zuwachs war in der Vertriebsregion Übersee und Wachstumsmärkte zu verzeichnen. Darunter fallen beispielsweise Afrika, Australien, Japan, Korea und Lateinamerika. Dort setzten die Zuffenhausener 45.141 Porsche ab, was einem Plus von 13 Prozent entspricht.

In den USA wurde mit 79.260 Auslieferungen das Vorjahresniveau erreicht. Im inzwischen größten Einzelmarkt China musste hingegen ein Rückgang von zwei Prozent auf 93.286 Einheiten hingenommen werden. Als Ursache dafür nannte das Unternehmen die Corona-Pandemie und die dadurch bedingten Lockdowns.

SUV-Boom hält an

Auf die Modellebene bezogen, machten SUVs deutlich mehr als die Hälfte der abgesetzten Fahrzeuge aus. Topmodell war auch 2022 der Cayenne mit 95.604 Auslieferungen gefolgt vom kleinen Bruder Macan mit 86.724. Der Klassiker 911 wurde 40.410 mal verkauft und der Panamera 34.142 mal. Vom Porsche 718 wurden 18.203 Stück ausgeliefert.

Einen deutlichen Rückgang von 16 Prozent gab es hingegen beim vollelektrischen Taycan, von dem 34.801 Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Grund dafür war nicht das nachlassende Interesse vonseiten der Kunden, sondern der Umstand, dass sich hier die eingeschränkte Verfügbarkeit von Bauteilen und Komponenten am heftigsten bemerkbar machte.

Da Porsche dieses Jahr das 75-jährige Jubiläum feiert, können Porsche-Fans gespannt sein, was das Unternehmen 2023 so alles in Peto hat.

Fazit: Die Absatzzahlen von Porsche können sich durchaus sehen lassen. Es ist müßig darüber zu spekulieren, welche Zahlen in einem „normalen“ Umfeld hätten erreicht werden können. Für einen Automobilwert erscheint die Porsche-Aktie eher hoch bewertet, allerdings ist das Unternehmen mit einer operativen Umsatzrendite von 17 bis 18 Prozent einer der profitabelsten Autobauer der Welt. An schwachen Tagen ist die Aktie ein Kauf.

Jahr 2022e* 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 38,22 39,84 42,72
Ergebnis je Aktie in EUR 5,43 5,48 5,96
KGV 19 19 17
Dividende je Aktie in EUR 1,00 2,44 2,94
Dividendenrendite 0,96 % 2,35 % 2,83 %

*e = erwartet

Porsche AG - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Porsche AG Vz

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten