Kommentar
17:29 Uhr, 27.03.2012

Platin und Gold liefern sich Kopf-an-Kopf-Rennen

Erwähnte Instrumente

  • Optionsschein auf Gold - Pla
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Historisch betrachtet war Platin fast immer teurer als Gold, zeitweise um bis zu 40 %. Doch im Laufe des vergangenen Jahres näherten sich die Notierungen der beiden Edelmetalle immer weiter aneinander an. Im Spätsommer 2011 drehten sich die Vorzeichen komplett um: Erstmals seit Anfang der 1990er-Jahre überholte der Goldpreis Platin. Zum Jahreswechsel 2011/12 war eine Feinunze Platin zeitweise sogar knapp über 200 USD billiger zu haben als dieselbe Menge Gold.

Anfang 2012 hat Platin allerdings zur Aufholjagd angesetzt. Der Anstieg seit Silvester fiel ungefähr doppelt so stark aus wie beim Goldpreis. „Auch für den weiteren Jahresverlauf sehen wir Platin stärker als Gold. Wir rechnen sogar damit, dass Platin teurer ist als Gold“, kommentierte vor rund zwei Wochen Torsten Dennin, Portfoliomanager des VCH Commodity Alpha Fonds. Der Profi sollte schon nach kurzer Zeit Recht bekommen. Platin gelang es, die Lücke zu schließen – und Gold vorübergehend sogar wieder zu überholen.

Der Aufholprozess ging einher mit besseren Wirtschaftsprognosen. Denn im Gegensatz zu Gold, das als Inflationsschutz und Krisenwährung gilt, hängt Platin weitaus mehr von konjunkturellen Faktoren ab: „Der Platinpreis profitiert vor allem von einer steigenden Nachfrage im Bereich der Automobilindustrie, da das Edelmetall hier vorrangig für die Herstellung von Katalysatoren verwendet wird“, so die Experten von GoldMoney, einem der weltweit größten Anbieter von physischen Edelmetallen für Anleger.

Zudem spielen politische Faktoren eine Rolle: In den wichtigsten Platin-Abbauländern Russland, Südafrika und Simbabwe kommt es immer wieder zu Spannungen, die das Risiko von Versorgungsengpässen mit sich bringen. Das schlägt auf dem relativ kleinen Platinmarkt besonders durch: „Nur 200 Tonnen produzieren die Platinminen pro Jahr – gegenüber 2.600 Tonnen Jahresproduktion bei Gold“, rechnet Fondsmanager Dennin vor.

Zwar belasteten in den vergangenen Tagen trübere Aussichten für die chinesische Wirtschaft den Platinpreis: Er ist wieder hinter Gold zurückgefallen. Doch noch ist es keineswegs ausgemachte Sache, dass der Erholungsprozess der globalen Konjunktur schon wieder ins Wanken gerät. Insofern spricht einiges dafür, dass Platin Gold schon bald wieder überholen wird. Auf ein solches Szenario sind die neuen exotischen Call-Optionsscheine von Goldman Sachs ausgerichtet.

Die Basispreise der fünf verschiedenen Calls mit Laufzeit Januar 2013 beziehen sich auf die Differenz zwischen Platin und Gold und reichen von minus 200 EUR bis minus 1000 EUR. Am Laufzeitende ist die Zahlung eines Geldbetrages vorgesehen, der von der Preisdifferenz zwischen Platin und Gold abhängt. Ist Platin etwa 250 USD teurer als Gold, entspricht die Preisdifferenz aufgrund der eingebauten Währungssicherung (Quanto) 250 EUR. Bei dem offensivsten Call mit Basispreis minus 200 EUR führt dieses Szenario unter Berücksichtigung des Bezugsverhältnisses von eins zu hundert zu einer Rückzahlung von 4,50 EUR pro Papier ((250 – (–200)) x 0,01). Gegenüber dem aktuellen Briefkurs von 3,22 EUR ergäbe sich also ein Gewinn von 39,8 %.

Sollte Platin zum Laufzeitende lediglich auf Höhe des Goldpreises notieren, müssen Anleger mit Verlusten rechnen. Denn bei einer Differenz von null beträgt der Rückzahlungsbetrag lediglich 2,00 EUR, ein Verlust von 37,9 % gegenüber dem aktuellen Briefkurs. Sollte die Differenz sogar wieder größer werden und der Platinpreis liegt am Laufzeitende 200 USD oder mehr unter dem Goldpreis, entsteht ein Totalverlust. Bei dem etwas weniger riskanten Call mit Basispreis minus 1000 EUR ist das erst der Fall, wenn Gold am Ende 1000 USD teurer als Platin sein sollte. Umgekehrt profitieren in einem solchen Szenario eines sich ausweitenden Spreads Put-Optionsscheine auf die Platin-Gold-Differenz, die Goldman Sachs ebenfalls im Angebot hat.

Drei exotische Optionsscheine auf Platin Gold Spread, Emittent Goldman Sachs, Laufzeit 23.1.2013 (Stand: 23.3.2012)

ISIN Art Basispreis Briefkurs
DE000GS897V8 Call -200 EUR 3,22 EUR
DE000GS897R6 Call -1000 EUR 10,15 EUR
DE000GS897W6 Put 600 EUR 6,59 EUR

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