Piraterie belastet Schifffonds
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Hamburg (Fonds-Reporter.de) - Die Piraterie in der Handelsschifffahrt stellt auch eine Gefahr für Schifffonds dar. Das betont der Piraterie-Experte Jürgen Hahn in einem von der Maritim Equity Beteiligungsgesellschaft mbH & Co KG (Maritim Equity) veröffentlichten Video-Podcast.
Zwar werde die komplette Lösegeldzahlung von den Schiffsversicherungen getragen. Dabei gebe es jedoch einen Haken: Die Versicherungen zahlten erst nach der Schiffsrückgabe. Die Abwicklung der Ansprüche könne selbst dann noch bis zu einem Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Die Schiffsgesellschaft und der Reeder müssten bis dahin die Gelder zwischenfinanzieren, was zu Liquiditätsengpässen führen könne. Anleger sollten deshalb bei der Schiffsfondszeichnung auf bonitätsstarke, gut vernetzte Emissionshäuser und Reeder setzen, die in solchen Ausnahmesituationen die nötigen Finanzmittel beschaffen können.
Für die Verhandlung und Durchführung einer Lösegeldübergabe entstünden zusätzliche Kosten in Höhe des dreifachen Lösegeldbetrags, so Hahn. Eine Lösegeldforderung von einer Million US-Dollar verursache so für die Schiffsgesellschaft insgesamt rund vier Millionen US-Dollar Kosten. Vor allem Rechts-, Verwaltungs- und Transportkosten schlage hier zu Buche. Auch die Bereitstellung sei aufwendig. Eine Million US-Dollar in kleinen gebrauchten Scheinen würde immerhin gut 48 Kilogramm wiegen.
Hahn fürchtet, dass die Piraterie angetrieben vom Erfolg vor der somalischen Küste weltweit stark zunehmen wird. Die internationale Marine-Präsenz vor Ort reiche derzeit bei weitem nicht aus, um Kaperungen zu verhindern. Eine erfolgreiche Strategie könne die Bekämpfung von Operationsbasen und Mutterschiffen der Piraten sein. Auf diesem Wege habe die Hansestadt Hamburg im 17. Jahrhundert die Piraterie im westlichen Mittelmeer gestoppt.
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