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08:14 Uhr, 07.07.2022

Philips - lockt die Bewertung zum defensiven Einstieg?

Philips - lockt die Bewertung zum defensiven Einstieg?

Philips hat im vergangenen Jahrzehnt die Transition zu einem der führenden Konzerne für Health Care Equipment bewerkstelligt und verfügt heute über eine starke Position in Ultraschall, bildgeführten Therapiesystemen, Patientenüberwachung, Beatmung und Schlafversorgung. Personal Health beschäftigt sich mit kleinen Haushaltsgeräten, Mundpflege, Rasierern sowie Mutter-Kind-Pflege; mit dem Geschäftsbereich Connected Care ist man zudem im dynamischen Segment der Digitalisierung und des Internet of Things vertreten. Die Aktie (NL0000009538) notiert indes mit 20 Euro deutlich niedriger als im Corona-Crash-Monat März 2020 (26 Euro) und ganze 60 Prozent unter dem 20-Jahres-Hoch bei 51 Euro vom April 2022 - zuletzt belasteten Rückrufe bei Beatmungsgeräten die Aktie. Bei einem geschätzten 2023er KGV von ca. 11 erscheint die Bewertung allerdings günstig, die Analysten sehen die 12-Monats-Kursziele zwischen 18 und 21,30 Euro (UBS, JPM) am unteren und 46 sowie 50 Euro (Berenberg, MS) am oberen Ende (Mittelwert der Analysen: 35 Euro). Mit Zertifikaten lässt sich ein defensiver Einstieg mit attraktiven Seitwärtsrenditen gestalten.

Discount-Strategien mit 8 oder 11 Prozent Puffer (September oder Dezember)

Wer mit unveränderten Kursen rechnet, setzt auf ein Discount-Zertifikat mit einem Cap bei 20 Euro: Das Produkt der SG mit der ISIN DE000SH84VX4 liefert beim Preis von 18,50 Euro maximal 1,50 Euro oder 36,7 Prozent p.a., sofern die Aktie am Bewertungstag 16.9.22 das Cap nicht unterschreitet (Puffer 8,5 Prozent). Die baugleiche Strategie mit Fälligkeit im Dezember gibt"s von der LBBW unter der ISIN DE000LB30B49 mit 11 Prozent Puffer. Anleger erzielen 2,03 Euro oder 24,1 Prozent p.a., wenn das Cap per 16.12.22 nicht unterschritten wird. Beide Produkte liefern im negativen Szenario eine Aktie.

Einkommensstrategie mit 11,8 Prozent p.a. Kupon (Juni)

Die Aktienanleihe der DZ Bank mit der ISIN DE000DW3DPC0 zahlt unabhängig von der Kursentwicklung bei Fälligkeit am 23.6.23 einen festen Zinskupon in Höhe von 11,8 Prozent p.a. Durch den Kaufkurs unter pari (96,16 Prozent) steigt die Rendite auf 16,4 Prozent p.a., wenn die Aktie am Bewertungstag 16.6.23 oberhalb des Basispreises von 20 Euro notiert. Andernfalls erfolgt die Lieferung von 50 Aktien gemäß Bezugsverhältnis (= 1.000 Euro / 20 Euro).

ZertifikateReport-Fazit: Mit den Zertifikaten kann der konservative Einstieg in den europäischen Player im Sektor Health Care Equipment gelingen - im Gegensatz zum Direktinvestment können Anleger schon von einer Seitwärtsbewegung profitieren und sind bei den Discountern auch noch bei moderat sinkenden Notierungen durch einen Sicherheitspuffer geschützt.

Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Philips-Aktien oder von Anlageprodukten auf Philips-Aktien dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.

Autor: Thorsten Welgen

Quelle: zertifikatereport.de

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Über den Experten

Walter Kozubek
Walter Kozubek
Zertifikate-Experte

Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.

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