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09:15 Uhr, 28.11.2012

Philippinen: Wirtschaft legt weiter deutlich zu

Manila (BoerseGo.de) – Die Wirtschaft der Philippinen hat im dritten Quartal weiter deutlich zulegen können. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg um 7,1 Prozent im Jahresvergleich an, wie das National Statistical Coordination Board am heutigen Mittwoch mitteilte. Im zweiten Quartal wurde ein Plus von 6,0 Prozent notiert. Im ersten Quartal wurde ein Anstieg von 6,3 Prozent ausgewiesen. Ökonomen hatten im Vorfeld der Daten mit einem annualisierten Wachstum von nur 5,4 Prozent für das dritte Quartal gerechnet.

Angetrieben wurde der Anstieg im dritten Quartal von höheren Staats- und Konsumausgaben sowie gestiegenen Investitionen im Bausektor, so das Statistikamt. Auch das Wachstum im Außenhandel trug zu dem Wachstum bei. Das Wachstum im dritten Quartal war der stärkste Anstieg seit dem dritten Quartal 2010, als das BIP um 7,3 Prozent zulegen konnte. Die Staatsausgaben stiegen um 12 Prozent und der private Konsum um 6,2 Prozent an. Die Kapitalinvestitionen legten gleichzeitig um 4,3 Prozent zu.

Saisonal bereinigt wuchs das BIP im Quartalsvergleich um 1,3 Prozent, verglichen mit 1,2 Prozent im zweiten Quartal. Die Erwartungen lagen hier zuvor bei 0,6 Prozent. In den gesamten ersten neun Monaten des laufenden Jahres konnte die Wirtschaft um 6,5 Prozent zulegen und übertraf damit das obere Zielende von 6 Prozent welches von der Regierung im Gesamtjahr 2012 angestrebt wird.

Im vierten Quartal 2011 wurde ein Anstieg von 4,0 Prozent und im dritten Quartal von 3,6 Prozent im Jahresvergleich notiert. Im zweiten Quartal 2011 lag das Wachstumsplus bei 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Quartal wurde ein BIP-Plus von 4,9 Prozent notiert. Im Gesamtjahr 2011 stieg die Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent, nach 7,6 Prozent im Jahr 2010. Das Wachstum im Jahr 2010 war dabei der größte Anstieg seit 34 Jahren.

Die Exporte der Philippinen sind im September 2012 (jüngste Daten) deutlich gestiegen. Der Wert der Exporte stieg im Jahresvergleich um 22,8 Prozent auf 4,784 Milliarden Dollar, wie das National Statistics Office (NSO) bereits Mitte November mitteilte. Im Vormonat August wurde noch ein Rückgang von 9 Prozent im Jahresvergleich gemessen. Im Juli wurde ein Anstieg von 6 Prozent und im Juni ein Plus von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr notiert. Im Monatsvergleich stiegen die Ausfuhren ebenfalls deutlich um 26 Prozent an.

Die Zentralbank des Landes hatte im vergangenen Monat ihren Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Der Schlüsselzins notiert damit auf einem neuen Rekordtief von 3,50 Prozent. Mit der Zinssenkung will die Notenbank die Binnennachfrage ankurbeln, da der globale Konjunkturabschwung und ein starker Peso weiterhin dieWettbewerbsfähigkeitdes Landes gefährden. Die Inflation wurde im Vormonat Oktober mit 3,1 Prozent ausgewiesen und notiert damit auf einem Vier-Monats-Tief. Das gibt der Notenbank weiteren Spielraum um ihre Geldpolitik falls nötig weiter zu lockern.

Die Philippinen ist eines der Länder in Asien, welches im Vorjahr 2011 sehr stark von der sich abkühlenden Weltkonjunktur belastet wurde. So stieg das BIP im Jahr 2011 mit 3,7 Prozent um knapp einen Prozentpunkt weniger, als der Durchschnitt von 4,6 Prozent der vier großen asiatischen Wirtschaftsmächte, wie aus Daten der Weltbank hervorgeht.

Begründet wurde die schwächere Entwicklung mit dem großen Fokus der philippinischen Exporte auf den Elektronik- und Halbleiterbereich. Rund die Hälfte der Ausfuhren aus diesem Bereich gehen dabei in die USA und die EU, die weitgehend für die weltweite Konjunkturabkühlung verantwortlich sind.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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