Das Wichtigste zu Pfizer, Merck & Co. und GlaxoSmithKline vorab:
Zahlreiche vergleichsweise defensive Aktien aus dem Pharmasektor konnten mit ihren jüngsten Unternehmensergebnissen überzeugen und blicken zuversichtlich in die Zukunft. Die Beispiele von Merck und GlaxoSmithKline zeigen, dass sich Forschung und Entwicklung lohnen, Patentverluste schmerzen dagegen.
Pfizer: Patentverlust für Schmerzmittel bereitet Probleme
Merck: Rekordumsatz geschafft
GlaxoSmithKline: Starke Impfstoffe
Der US-Pharmahersteller Pfizer konnte im angelaufenen Quartal mit einem kräftigen Gewinnsprung von fast 90 Prozent auf sich aufmerksam machen. Im Anschluss hob der Konzern seinen Ergebnisausblick für das Gesamtjahr deutlich nach oben, obwohl das Gewinnplus im abgelaufenen Vierteljahr durch einen Einmaleffekt nach oben gezogen wurde. Dieser besteht aus dem Abschluss eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem britischen Konkurrenten GlaxoSmithKline im Bereich rezeptfreier Gesundheitsprodukte.
Obwohl das Biopharmageschäft mit dem Thrombosemedikament Eliquis oder dem Brustkrebsmittel Ibrance sehr gut gelaufen ist und teils zweistellig zulegen konnte, sank der Gesamtumsatz leicht um rund fünf Prozent. Hier wirkt sich der Patentverlust des Schmerzmittels Lyrica negativ aus. Das Ergebnisziel für 2019 hob Pfizer dennoch an: Der Konzern rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie von 2,94 bis 3,00 Dollar. Bisher ging das Unternehmen von einem Korridor zwischen 2,76 bis 2,86 Dollar aus.
Merck schreibt Geschichte
Bei dem US-Konkurrenten Merck ist vor allem die Krebsimmuntherapie Keytruda für eine positive Entwicklung verantwortlich. Das abgelaufene Quartal war ein historisches für Merck & Co. Denn der US-Pharmariese steigerte nach eigenen Angaben nicht nur den Umsatz um 15 Prozent zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum, sondern knackte erstmals mit den Umsätzen der Krebsimmuntherapie Keytruda die drei Milliarden Dollarmarke. Das bedeutet ein Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 62,5 Prozent.
Keytruda wird bei Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs als Hauptmedikament eingesetzt. Dieser Bereich ist gleichzeitig einer der lukrativsten in der Krebsmedizin. Einen positiven Beitrag zu Merck´s Entwicklung hat aber auch das Geschäft mit Impfstoffen geleistet. Beim Nettogewinn blieb laut Merck & Co aber etwas weniger hängen als im Vorjahr. Er fiel von 1,99 auf 1,90 Milliarden Dollar.
Das Impfstoff-Geschäft hat auch beim britischen Pharmakonzern GlaxoSmithKline für einen Gewinn- und Umsatzanstieg im vorherigen Quartal gesorgt. Besonders positiv hat sich der Gürtelrose-Impfstoff Shingrix entwickelt, dessen Umsatz um 76 Prozent auf 535 Millionen Pfund zulegen konnte. Insgesamt hat GlaxoSmithKline einen bereinigten Gewinn von 2,79 Milliarden Pfund ausgewiesen und damit drei Prozent mehr als im Vorjahr erzielt. Der Umsatz kletterte noch stärker: plus 11 Prozent auf 9,39 Milliarden Pfund. Nach diesem unerwartet starken Quartal passte das Unternehmen seinen Ausblick für das Gesamtjahr nach oben an.
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