Pfleiderer: Gläubiger und Aktionäre stimmen Insolvenzplan zu

Düsseldorf/Neumarkt (BoerseGo.de) – Im Insolvenzverfahren des Holzverarbeiters Pfleiderer mit Sitz in Düsseldorf (Bundesland Nordrhein-Westfalen) haben die Gläubiger und Aktionäre dem Insolvenzplan des stark verschuldeten Unternehmens zugestimmt. Beide Gruppen stimmten mit jeweils großer Mehrheit für den Insolvenzplan. So gaben 99,46 Prozent der Gläubiger und 99,19 Prozent der Aktionäre grünes Licht.

Dem Insolvenzplan zufolge soll die Eigenkapitalbasis mittels Kapitalschnitt auf Null herabgesetzt werden. Anschließend ist eine Kapitalerhöhung geplant. „Darüber hinaus sind die Entflechtung von Gesellschaften, die nicht zum Kerngeschäft der künftigen Pfleiderer-Gruppe gehören, sowie die Zahlung einer Insolvenzquote an nicht-nachrangige unbesicherte Gläubiger vorgesehen. Gemäß dem Insolvenzplan erhalten weder die Aktionäre noch die Nachranggläubiger Leistungen“, wie Pfleiderer auf seiner Website mitteilte.

Die neuen Aktien sollen dann nur noch von der Investmentgesellschaft Atlantik S.A. mit
Sitz in Luxemburg gehalten werden. Das Unternehmen ist auf Sanierungen spezialisiert und wird rund 530 Millionen Euro Schulden von Pfleiderer übernehme. Pfleiderer rechnet damit, dass der Insolvenzplan in den kommenden Wochen vom Gericht bestätigt und das Insolvenzverfahren aufgehoben wird.

Die im Jahr 1894 gegründete Pfleiderer AG gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Holzwerkstoffen, Oberflächenveredelungen und Laminatfußböden. An 16 Standorten in Nordamerika, West- und Osteuropa produziert das Unternehmen für die Möbelindustrie, den Fach- und Heimwerkerhandel sowie den Innenausbau. Pfleiderer geriet nach der Expansion in Nordamerika in die Schieflage und häufte rund eine Milliarden Euro Schulden an.