Kommentar
17:09 Uhr, 22.08.2016

Pfizer meldet Milliardenübernahme - Margenziele von Volkswagen in Gefahr?

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  • US-Geschäftsklimaindex CFNAI legt überraschend zu
  • EZB erwirbt Unternehmensanleihen im Rahmen von Privatplatzierungen
  • Rechtsstreit mit Zulieferbetrieb auch bei Daimler
  • Hapag-Lloyd-Chef: Es gibt Licht am Ende des Tunnels
  • US-Notenbank sieht sich bei Arbeitsmarkt und Inflation am Ziel
  • Fresenius Medical Care weist Betrugsvorwürfe in den USA zurück
  • Volkswagen will neue Verhandlungen mit Zuliefer-Firmen starten
  • Pfizer schluckt Medivation für 14 Mrd. Dollar
  • Solarworld legt Berufung gegen US-Gerichtsurteil ein

DAX

Am deutschen Aktienmarkt verlief der Handelstag zweigeteilt. Am Vormittag drehte der Leitindex DAX schnell ins Plus und verbuchte zeitweise Zugewinne von bis zu einem Prozent. Marktbeobachter sprachen nach den Verlusten der vergangenen Woche zunächst von einer Gegenbewegung. Ab Mittag bröckelten die Gewinne aber schnell wieder ab, der DAX drehte ins Minus und fiel im Laufe des Nachmittag im roten Terrain bis auf knapp über 10.500 Punkte. Der wieder schwächere Euro stützte etwas, während technische Verkaufssignale unter der angesprochenen Schwelle sowie grundsätzlich mangelnde Kaufanreize nach dem Auslaufen der Berichtssaison stärkeren Druck ausübten.

Unternehmensnachrichten

  • Der Pharmagigant Pfizer verleibt sich den Biotech-Spezialisten Medivation für 81,50 US-Dollar je Aktie ein. Damit wird Medivation inkl. Schulden mit insgesamt 14 Mrd. Dollar bewertet. Der Deal soll noch in diesem Jahr unter Dach und Fach sein.
  • Die kanadische Alimentation Couche-Tard Inc. schluckt den Tankstellennetz-Betreiber CST Brands für 48,53 US-Dollar je Aktie bzw. insgesamt 3,67 Mrd. US-Dollar. Einen Großteil des kanadischen CST Brands-Geschäft übernimmt die Parkland Fuel Corp. für rund 965 Mio. US-Dollar.
  • Volkswagen ist nicht der einzige Autohersteller, mit dem der Zulieferer Prevent im Clinch liegt. Schon seit mehreren Jahren streitet die Firma mit Wurzeln in Bosnien-Herzegowina auch mit Daimler. Die SZ berichtet, beim Landgericht Braunschweig sei eine Millionenklage von Prevent gegen Daimler anhängig. Die Zulieferergruppe fordere einen finanziellen Ausgleich für Aufträge, die der Autohersteller im Jahr 2013 gekündigt habe.
  • Am Wochenende hat Volkswagen das Herunterfahren der Golf-Fertigung wegen des laufenden Rechtsstreits mit zwei Zulieferfirmen vorbereitet. Ab heute fallen bis einschließlich zum kommenden Samstag (27.08.) die Schichten aus. Nach Angaben von Volkswagen sind rund 27.700 Mitarbeiter von "Flexibilisierungsmaßnahmen bis hin zu Kurzarbeit" betroffen. Der Konzern will an diesem Montag mit den Zulieferern neue Verhandlungen starten. „Wir arbeiten nach wie vor an einer Einigung“, hieß es von VW. Die Commerzbank sieht das Ziel einer EBIT-Marge der Kernmarke von 2 Prozent wegen des Zulieferstreits in Gefahr und erwartet die Marge im Gesamtjahr bei 1,8 Prozent. Die Prognose auf Konzernebene dürfte allerdings nicht gefährdet sein.
  • Der US-Pharmariese Pfizer steht offenbar kurz vor dem Kauf des Biopharmaunternehmens Medivation für 14 Mrd. Dollar, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
  • Die E.ON-Kraftwerkstochter Uniper sieht sich trotz Milliardenverluste auf einem guten Weg. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich im ersten Halbjahr um 50 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro. Unter dem Strich hat das Geschäft mit konventionellen Kraftwerken einen Verlust von 3,9 Mrd. Euro eingefahren.
  • Der Bonner Solarkonzern Solarworld hat Berufung gegen ein Gerichtsurteil im US-Bundesstaat Michigan eingelegt, mit dem das Unternehmen zur Zahlung von umgerechnet mehr als 720 Mio. Euro an den Siliziumlieferanten Hemlock verurteilt wurde. "Wir sehen weiterhin kein verändertes Risiko für Solarworld", sagte ein Sprecher. Man gehe nicht davon aus, dass Hemlock seine Forderungen in Deutschland durchsetzen könne.
  • Eine Ermittlung von US-Behörden wegen möglicher illegaler Praktiken im Zusammenhang mit der staatlichen Gesundheitsvorsorge hatte die Aktien des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC) Ende vergangener Woche unter Druck gesetzt. Der Vorwurf lautete, FMC habe Patienten in den USA dazu gedrängt, Leistungen über eine Krankenversicherung abzurechnen statt über die staatlichen Programme Medicare und Medicaid. Der Konzern hat die Vorwürfe nun zurückgewiesen.
  • Die Volkswagen-Tochter Porsche steigert kontinuierlich ihre Autoproduktion am Stammwerk in Stuttgart. „2015 waren wir bei 200 Autos pro Tag, aktuell sind es 220, bis Ende des Jahres werden wir 240 erreichen und 2017 könnten es bereits 250 Autos sein", so Porsche-Produktionschef Albrecht Reimold zur „Automobilwoche".
  • Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen rechnet mit einer Erholung der Container-Schifffahrt. Viele Unternehmen hätten inzwischen eingesehen, „dass es so auf Dauer nicht weitergehen kann - immer nur investieren, aber nie wirklich Geld verdienen", sagte Jansen dem "Manager Magazin“. Die Schiffsbestellungen seien zuletzt stark gesunken und zunehmend würden unwirtschaftliche Schiffe verschrottet. Im zweiten Quartal hat Hapag-Lloyd unterm Strich einen Verlust von 99 Mio. Euro angehäuft.
  • In Deutschland verbündet sich der Online-Händler Amazon mit der Tankstellenkette Shell, um mit eigenen Abholstationen die Zustellkosten zu senken. „Shell und Amazon testen seit Juli sogenannte Amazon-Locker an zehn Shell-Stationen in München", so Istvan Kapitany, Chef des globalen Shell-Tankstellengeschäfts, gegenüber dem „Handelsblatt“.Konjunktur & Politik

Konjunktur & Politik

  • Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Juli überraschend auf 0,27 Punkte gestiegen. Experten hatten einen Wert von 0,20, nach revidiert 0,05 (zunächst 0,16) im Vormonat, erwartet.
  • Laut "Wall Street Journal" hat die Europäische Notenbank (EZB) Anleihen von Unternehmen im Rahmen von Privatplatzierungen erworben. Hierbei werden Schuldverschreibungen nicht in einem öffentlich zugänglichen Bieterverfahren platziert, sondern einem geschlossenen Investorenkreis angeboten. Die US-Bank Morgan Stanley hat die beiden Platzierungen betreut.
  • Die US-Notenbank hat laut ihrem Vize-Chef Stanley Fischer ihre Ziele bei Beschäftigung und Inflation fast erreicht. Er gehe davon aus, dass das Wirtschaftswachstum in den USA in den kommenden Quartalen an Fahrt aufnehmen werde, sagte Fischer bei einer Konferenz in Aspen. Einen konkreten Zeitpunkt für mögliche weitere Zinsschritte der US-Notenbank benannte Fischer allerdings nicht.

Termine des Tages:

15.45 Uhr: EWU - Volumen der EZB-Käufe von Staatsanleihen, Pfandbriefen und ABS

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1 Kommentar

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  • Schnutzelpuh
    Schnutzelpuh

    Tja, leider hat die 10480 für die Korrektur nicht gereicht und es geht nicht so schnell zur 11000er Marke. Jetzt sind wir wieder im Abwärtstrend und die Korrektur wird aller Voraussicht doch über die 200 Tagelinie laufen. Ich denke nicht, dass das GAP-Closing bei 10372 ausreichen wird. Das wäre zu einfach.

    14:37 Uhr, 22.08.2016

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