Analyse
15:40 Uhr, 08.04.2024

PERION NETWORK - Werbe-Aktie zerlegt es! -40 %!

Die vorläufigen Zahlen für das erste Quartal kommen am Markt überhaupt nicht gut an. Die Aktie verliert fast 40 % an Wert.

Erwähnte Instrumente

  • Perion Network Ltd. - WKN: A0JC7P - ISIN: IL0010958192 - Kurs: 21,110 $ (Nasdaq)

Von 2020 bis 2023 hat sich die Aktie von Perion Network mehr als verzehnfacht. Doch mit der Herrlichkeit ist es schon lange vorbei. Seit 2023 steckt der Wert in einem Abwärtsstrudel, der sich nach sehr schwachen vorläufigen Quartalszahlen verfestigt.

Während der Markt eine deutliche Verbesserung beim Umsatz und zumindest ein stabiles Ergebnis 2024 erwartet hatte, warnt das Management, dass der Umsatz im ersten Quartal nur 157 Mio. USD und das EBITDA 20 Mio. USD betragen werden. Und auch für das Gesamtjahr sieht es schlecht aus. Nach Erlösen von 743 Mio. USD und einem EBITDA von 169 Mio. USD 2023 sollen diese Kennzahlen 2024 auf 590 bis 610 Mio. USD respektive 78 bis 82 Mio. EUR zusammenfallen. Das entspricht also einer Halbierung des EBITDAs im Jahr 2024 anstelle eines von Analysten bislang erwarteten EBITDA-Anstiegs um 10 Mio. USD. Kein Wunder, dass die Aktie in Grund und Boden verkauft wird. Die Schätzungen des Marktes werden nun massiv sinken.

Änderungen bei Bing belasten

Perion Network wird die große Abhängigkeit zum Kunden Microsoft zum Verhängnis. Denn als Begründung für das schlechte Abschneiden im ersten Quartal führen die Verantwortlichen einen Rückgang bei der Suchmaschinenwerbung an, der darauf zurückzuführen sei, weil es Änderungen bei Werbepreisen und Mechanismen bei Microsofts Internet-Suchmaschine Bing gegeben habe. Diese Anpassungen führten zu einer Verringerung des Umsatzes pro Tausend Impressionen (RPM) für Perion und andere Microsoft Bing-Vertriebspartner. Auch trugen diese zu einem geringeren Suchvolumen bei.

Perion-CEO Tal Jacobson gibt sich dennoch kämpferisch: "Unsere Beziehung zu Microsoft bleibt stark und beide Organisationen sind weiterhin auf der Suche nach weiteren Möglichkeiten zur Zusammenarbeit an einer Vielzahl digitaler Werbelösungen. Unsere Strategie basierte und basiert weiterhin auf dem grundlegenden Prinzip, sicherzustellen, dass unsere Lösungen in Bezug auf Technologien, Kanäle und Partner diversifiziert sind und sich dabei auf die Bedürfnisse unserer Kunden, Marken und Einzelhändler im gesamten digitalen Werbebereich fokussieren.


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Wir werden unsere Lösungen und Technologien durch Leveraging unserer Cashflow-Generierung und einen starken Barbestand von fast einer halben Milliarde USD erweitern und stärken, um komplementäre Unternehmen zu erwerben, die zu unserem Wachstum beitragen. Ein wesentlicher Faktor für unseren langfristigen Erfolg ist unser Fokus auf den Ausbau unserer Display-Werbeaktivitäten, zu deren Wachstumstreibern KI-gesteuertes CTV, Retail Media und Digital Out-of-Home (DOOH) gehören. Diese Wachstumstreiber lieferten im ersten Quartal weiterhin ein bedeutendes Wachstum und werden voraussichtlich auch im Jahr 2024 zunehmend zu unseren Ergebnissen beitragen.“

Jacobson hebt das Aktienrückkaufprogramm von 50 auf 75 Mio. USD an. Dem Wert hilft es dagegen nicht, denn statt Wachstums heißt es 2024 für Perion: Gewinneinbruch!

Fazit: Bei Perion läuft aktuell einiges schief. Anleger müssen hier nichts überstürzen und sollten abwarten, bis die Geschäfte sich stabilisieren. Die starke Abhängigkeit vom Großkunden Microsoft führt aktuell zu einem stark negativen Momentum.

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  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Vor rund einem Jahr hieß es, dass Microsoft bei Bing - dank der KI von OpenAI - massiv Marktanteile hinzugewinnen werde. Diese würde man Alphabets Google abnehmen. Deshalb sei Perion eine tolle Aktie. Ich habe dagegen stets Alphabet (Google) verteidigt, es war, ist und bleibt DAS führende KI-Unternehmen.

    Kein Wunder, dass das mit Bing und Perion nix geworden ist. Wird auch nix mehr. In -40% würde ich nicht verkaufen. Aber jede Kurserholung würde ich zum Ausstieg nutzen.

    17:28 Uhr, 08.04.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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