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11:28 Uhr, 24.08.2020

Optionsscheine: Die Auswirkungen von Volatilitätsänderungen in der Praxis

Optionsscheine: Die Auswirkungen von Volatilitätsänderungen in der Praxis

Änderungen der impliziten Volatilität wirken sich bekanntlich stark auf die Preisbildung von Optionsscheinen an. Optionsscheine mit kurzer Laufzeit, die sich tief im Geld befinden, reagieren auf Volatilitätsänderungen in absoluten Zahlen gesehen, nur geringfügig, da ja nur der Zeitwert von der Änderung der Volatilität beeinflusst wird. Sie sind also bestens geeignet, um sich vor einem kurzfristig erwarteten Rückgang der Volatilität zu schützen.

Die Begründung dafür: Da der Zeitwert bei deep in the money Optionsscheinen mit kurzer Restlaufzeit im Verhältnis zum inneren Wert nur gering ist, und sich Volatilitätsänderungen selbstverständlich nur auf den Zeitwert auswirken können, ist die Auswirkung der Volatilität auf den gesamten Wert des Optionsscheine insofern gering, weil ja der Löwenanteil am Wert dieses Optionsscheines der innere Wert ist, und dieser hängt ausschließlich vom Kurs des Basiswertes ab.

Umgekehrt dazu reagieren aus dem Geld liegende Scheine prozentual auf Volatilitätsänderungen ungleich heftiger, da deren Wert ja nur aus Zeitwert besteht.

Ein Anstieg der Volatilität wirkt sich positiv auf die Preise von Calls und Puts aus und umgekehrt. Das Wissen um diese Tatsache kann leicht vermeidbare Kapitalverluste minimieren.

Wie sich ein Rückgang der Volatilität für Anleger negativ bemerkbar machen kann

Oftmals versuchen Anleger nach einem raschen und heftigen Kursverlust eines Basiswertes durch den Kauf von Call-Optionsscheinen an einer technischen Gegenreaktion des Basiswertes zu partizipieren.

Leider durchkreuzt aber Tatsache, dass sich die implizite Volatilität bei starken, raschen Kursverlusten des Basiswertes stark erhöht, um dann bei einer langsamen Erholung des Basiswertes wieder abzunehmen, diesen durchaus logischen Investmentansatz.

Deshalb passiert es relativ häufig, dass Anleger zwar den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg in Calls erwischen, die implizite Volatilität zu diesem Zeitpunkt jedoch sehr hoch ist. Setzt dann die erwartete positive Gegenbewegung ein, wird der erwartete Kursgewinn des Optionsscheines oftmals vom Abbau der impliziten Volatilität überkompensiert und das Investment kann - trotz einer richtigen Markteinschätzung - mit einem Verlust enden.

Wie Anleger von einem Anstieg der Volatilität profitieren können

Da die implizite Volatilität bei einem starken Kursrutsch des Basiswertes zumeist stark zulegt, können Anleger mit richtig ausgewählten Put-Optionsscheinen nicht nur vom Kursrückgang des Basiswertes, sondern auch vom Anstieg der Volatilität profitieren, da sich der Volatilitätsanstieg immer positiv auf den Preis des Optionsscheines auswirkt.

Quelle: hebelprodukte.de

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Über den Experten

Walter Kozubek
Walter Kozubek
Zertifikate-Experte

Walter Kozubek war zwischen 1989 und 2003 als Börsenhändler an der Wiener Börse als Salestrader für Optionsscheine und Zertifikate im Team des „Global Warrants-Teams“ der Citibank in Wien und als Journalist für Wirtschaftsblatt-Online tätig. Seit 2004 betreibt er die Internetportale www.zertifikatereport.de und www.hebelprodukte.de und fungiert als Herausgeber der wöchentlich erscheinenden, kostenlos zum Download angebotenen PDF-Newsletter www.zertifikatereport.de und www.hebelproduktereport.de. Der ZertifikateReport wurde erstmals im Jahr 2004, der HebelprodukteReport erstmals im Jahr 2005 veröffentlicht.

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