Opel: Merkel sagt Unterstützung zu
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Rüsselsheim (BoerseGo.de) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem angeschlagenen Autobauer Opel staatliche Unterstützung bei der Suche nach einem Investor versprochen. Mit Bürgschaften werde man eine Brücke in die Zukunft bauen, sagte Merkel vor rund 3.000 Opel-Beschäftigten im Stammwerk Rüsselsheim. "Es geht um ein tragfähiges Konzept für die Zukunft", betonte die Kanzlerin nach ihrem Besuch der Fertigungshalle für den neuen Opel Insignia. "Deshalb müssen wir alles daran setzen, um einen Investor zu suchen."
In den kommenden 60 Tagen gehe es darum, hart an einer Lösung für Opel und den Mutterkonzern General Motors (GM) zu arbeiten, betonte Merkel. GM hat von der US-Regierung eine letzte Gnadenfrist von 60 Tagen eingeräumt bekommen, um seine Sanierungspläne erneut zu überarbeiten. Andernfalls droht die Insolvenz. Begleitet bei ihrem Opel-Besuch wurde Merkel vom hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch, Verteidigungsminister Franz Josef Jung sowie dem hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch.
Einer direkten Beteiligung des Staates erteilte Merkel allerdings eine klare Absage. "Der Staat war noch nie ein besonders glücklicher Unternehmer", betonte Merkel. Wie die Bundesregierung am Dienstag bekannt gab, will Merkel ein Verhandlungsteam zusammenstellen, um die deutschen Interessen gegenüber der US-Regierung und GM zu vertreten. Das Team solle aus Vertretern von Bund und Ländern sowie aus Investmentbankern und Wirtschaftsfachleuten bestehen.
Bundesaußenminister und Vizekanzler Frank Walter Steinmeier (SPD) hatte zuletzt einen Einstieg des Staates bei Opel gefordert und war damit bei der Union und der FDP auf scharfe Kritik gestoßen. Unterdessen haben die IG Metall und der Opel-Betriebsrat von Merkel erneut ein klares Bekenntnis zur Rettung des angeschlagenen Autobauers gefordert. "Angela Merkel darf Opel nicht sterben lassen", sagte IG Metall-Vize Detlef Wetzel der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). "Die Kanzlerin muss sich entscheiden, ob sie nur den Banken oder auch der Realwirtschaft helfen will", sagte Wetzel.
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat unterdessen vor Staatshilfen für angeschlagene Unternehmen wie Opel gewarnt. Es sei nicht gerecht, bestimmten Firmen zu helfen und anderen nicht, sagte OECD-Chefvolkswirt Schmidt-Hebbel in Paris.
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