Opel geht an Magna - Brückenfinanzierung steht
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Berlin (BoerseGo.de) - Die Verhandlungen im Berliner Kanzleramt über eine Rettung von Opel sind in der Nacht zum Samstag erfolgreich abgeschlossen worden. Bund, Länder, Magna, der Opel-Mutterkonzern General Motors sowie das US-Finanzministerium verständigten sich auf ein Rettungskonzept für den Autobauer, wie die Nachrichtenagenturen dpa und ddp übereinstimmend berichten. Die Bundesregierung sichert Opel einen Brückenkredit in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zu, erklärte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) am Samstag vor Journalisten. Mit dieser Zwischenfinanzierung soll die Zeit zwischen einer wahrscheinlichen GM-Insolvenz am Pfingstmontag und einem Einstieg von Magna überbrückt werden. Opel geht zunächst an ein Treuhändergremium . Wie der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) gegenüber der Nachrichtenagentur ddp sagte, befindet sich Opel bereits seit dem frühen Morgen zu 65 Prozent in Treuhandbesitz. Schon ab Montag könnte der Autobauer dann mehrheitlich in Magna-Besitz übergehen. Kurzfristig benötigte Finanzmittel für Opel will Magna bereits in der nächsten Woche bereitstellen - noch bevor die staatliche Brückenfinanzierung umgesetzt werden kann.
Das jetzt beschlossene Rettungskonzept besteht laut Finanzminister Peer Steinbrück aus drei einzelnen Verträgen und Erklärungen, wie die Nachrichtenagentur dpa und andere Medien berichten. Ein offenbar bereits am Freitagnachmittag von GM und Magna unterzeichnetes "memorandum of understanding" hält fest, dass der Autozulieferer zusammen mit seinen russischen Partnern bei Opel einsteigen wird, regelt die kurzfristigen Finanzhilfen Magnas an Opel und legt die fälligen Lizenzgebühren für die in Opel-Fahrzeugen steckende GM-Technologie fest. Ein Treuhandvertrag erlaubt den Zugriff des Treuhänderkonsortiums auf Opel bis Magna einsteigt. Dies ist offenbar notwendig, um Opel aus dem GM-Insolvenzverfahren herauszuhalten und vor dem Zugriff von Gläubigern des US-Mutterkonzerns zu schützen. Ein Konsortialvertrag sichert schließlich die Brückenfinanzierung des Bundes in Höhe von 1,5 Milliarden Euro.
Man habe ein hohes Interesse daran, dass an allen vier deutschen Opel-Standorten Beschäftigung gesichert werde, betonte Steinbrück. Magna will alle vier deutschen Opel-Standorte erhalten. Dies wurde aber offenbar nicht verbindlich vereinbart. Laut dpa sollen in Deutschland rund 2.500 Stellen (von 26.000) wegfallen. Die Zwischenfinanzierung wird innerhalb von fünf Jahren in einen 4,5-Milliarden-Bürgschaftsrahmen umgewandelt werden. Steinbrück betonte laut "Financial Times Deutschland" (FTD), dass die Politik sich nicht erpressen lasse und "nichts mehr darauflegen" werde. Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) äußerte sich den Berichten zufolge kritisch zu der gefundenen Einigung, will das Konzept aber mittragen. Laut dpa bleibt GM mit 35 Prozent an Opel beteiligt. Magna übernimmt selbst 20 Prozent, die russischen Partner des Automobilzulieferers, GAZ und die Sberbank zusammen 35 Prozent. Zusammen 10 Prozent sollen an die Händler sowie die Mitarbeiter gehen.
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