Ölpreis macht Verluste aus IEA-Lagerverkauf wett

Die Internationale Energieagentur (IEA) sorgte Ende Juni für Aufregung, als sie bekannt gab, aus den strategischen Ölvorräten ihrer Mitgliedsländer insgesamt 60 Millionen Barrel Erdöl verkaufen zu wollen. Die Ölpreise sanken am Tag der Ankündigung in der Spitze um fast zehn Prozent. Nach sieben Tagen haben die Ölpreise die Verluste schon wieder wettgemacht. Wie könnte es nun weitergehenr?

Der Preis für ein 159-Liter-Fass Brent Crude Oil fiel nach der Ankündigung der IEA von 114,21 Dollar bis auf 102,28 Dollar, erholte sich Ende der vergangenen Woche aber wieder bis auf 113,24 Dollar. Der heute Vormittag gehandelte Preis für ein Barrel der Nordseeölsorte Brent bei 112,77 Dollar liegt nur 1,44 Dollar unter dem Schlusskurs vor der IEA-Bekanntgabe. Die US-Ölsorte WTI kostet heute Vormittag sogar 2,43 Dollar mehr, als vor der Meldung.

Analysten von Goldman Sachs rechnen damit, dass die Ankündigung der IEA auch in den kommenden Handelstagen nur einen "geringen Einfluss" auf die Ölpreise haben wird. Neue Hinweise über die Art und Weise, wie die weltweiten strategischen Reserven freigegeben würden, deuteten darauf hin, dass der Preiseinfluss gering sein werde, so Goldman Sachs. Auch Gregory Peters, Analyst bei Morgan Stanley, rechnet nur mit einer temporären Auswirkung der Nachricht. Der Inflationsdruck werde, getrieben von einem weiter steigenden Ölpreis, hoch bleiben, so Peters. André Tiedje, technischer Analyst bei Godmode-Trader.de, rechnet mit einem Preisanstieg bei WTI-Öl bis auf 102,47 Dollar pro Barrel, solange die Preise jetzt über 90,44 Dollar verharren.

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die IEA lediglich die Lagerobergrenzen für Ölreserven, die Unternehmen halten können, herabgesetzt hat. Dies werde sich, den Analysten von Goldman Sachs zufolge, weniger stark auf den Preis auswirken, als der ursprünglich erwartete Verkauf von großen Teilen der 60 Millionen Barrel Öl an Warenterminbörsen. Die Analysten halten an ihrer Prognose fest, dass der Preis für ein Barrel Brent Crude Oil bis zum Jahr 2012 bis auf 127 Dollar pro Barrel steigen könnte.

Anleger sollten jedoch beachten, dass die Entwicklung des Ölpreises Unsicherheiten ausgesetzt ist. Selbst wenn die dargestellten Erwartungen eintreffen können sich andere Einflussfaktoren, wie z.B. die allgemeine Entwicklung der Weltwirtschaft, negativ auf den Ölpreis auswirken.

Index-Zertifikat qEUR auf JPMCCI Nymex Crude Oil Total Return Index

Index-Zertifikat qEUR auf JPMCCI ICE Brent Crude Total Return Index

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