Kommentar
16:08 Uhr, 25.02.2011

Ölkrise 2011 oder Übertreibung?

Sehr geehrte Damen und Herren,

Das neue Jahr brachte pünktlich zum Jahreswechsel auch neue Trends. Aktien aus den Industrieländern begannen, sich stärker als jene der Schwellenländer zu entwickeln, wobei der DAX den Dow Jones outperformte. Die Aktien einiger Schwellenländer entwickelten sich sogar stark negativ - ein direkter Ausdruck der Befürchtung, dass die dortigen Regierungen und Notenbanken in ihrem Kampf gegen die aufkommende Inflation zu sehr auf die Bremse treten könnten.

Dies ließ auf eine wachsende Risikoaversion der Investoren schließen. Was bis Mitte Februar nicht zu diesem Gesamtbild passen wollte, waren die immer weiter steigenden Rohstoffpreise. Immerhin zählen zumindest die Basismetalle und Agrarrohstoffe zu den eher riskanten Aktiven, ohne das Ihnen der Status eines "sicheren Hafens" für Investoren beigemessen wird. Dieses Ungleichgewicht ließ eine baldige Anpassung vermuten. Schließlich korrigierten auch die Preise der Rohstoffe und passten sich an das gestiegene Risikobewusstsein der Anleger an.

Weizen fiel in der Spitze um 18% von 8,92 auf 7,52 USD, Zucker rutschte 25% von 36 auf 30 Cents und Kupfer korrigierte um über 6% von 10.190 auf 9.502 USD. Dass Gold, Silber und Öl jedoch kräftig weiter stiegen, kann als Zeichen gewachsenen Risikobewusstseins interpretiert werden. Gold kletterte vom Tief bei 1320 USD bis auf 1415 USD - ein Sprung um 8% in 18 Handelstagen. Noch stärker entwickelte sich Silber, das im gleichen Zeitraum um 28% von 26,49 USD auf 34 USD gestiegen ist.

Auch Erdöl gewann. Die Sorte Brent steigt schon fast senkrecht und verteuerte sich seit Jahresbeginn um 26% auf nun 112 USD, während auch das durch die hohen Lagerbestände im US-Verteilungsknoten Cushing zuletzt zurückgebliebene WTI den Sprung über die 100-Dollar-Marke schaffte und seit Jahresbeginn damit um über 10% von 89 auf 98,30 Dollar avancierte. Angesichts der zunehmenden Unruhen im Nahen Osten machen Gold und Silber ihrem Namen als sichere Häfen alle Ehre, während die Angst vor Lieferengpässen das Öl in die Höhe treibt. Dabei geht es gerade in Libyen um konkrete Lieferausfälle. Die deutsche Wintershall hat die Produktion eines Ölfelds eingestellt, dass sonst 100,000 Barrels täglich förderte. ENI stoppte ebenfalls die Produktion an mehreren Stellen, was fast die gesamte tägliche Lieferung von 550,000 Barrels täglich auf unbestimmte Zeit stoppt. In Libyen droht ein Bürgerkrieg. Analystenschätzungen gehen davon aus, dass in Libyen rund eine Million Barrels Öl nicht mehr geliefert werden können.

Zwar kann jetzt Saudi Arabien mehr Öl fördern, was allerdings einige Zeit dauern wird. Außerdem ist das schwefelreiche Öl der Saudis kein Ersatz für das schwefelarme, "süße" Öl Libyens. Investoren fürchten sich vor einem Flächenbrand im Nahen Osten. Besonders Algerien steht im Fokus. Sollte auch dort die Ölproduktion eingestellt werden, so würden dem Markt 2,9 Millionen Barrels täglich fehlen, wodurch die für solche Fälle eingerichtete Ausfallkapazität des Ölkartells OPEC auf rund 2,1 Millionen Barrels/Tag reduziert würden - dieses Niveau wäre vergleichbar mit der Zeit, als der Golfkrieg begann und wäre niedriger als im Jahr 2008, als die US-Ölsorte WTI auf $147 Dollar sprang.

Anleger sollten beachten, dass der aktuelle Preisanstieg vornehmlich durch die Konflikte im Nahen Osten getrieben ist. Sollte es hier zu einer überraschenden Entspannung kommen, könnten davon unmittelbar die Ölpreise negativ betroffen sein und der Risikoaufschlag könnte zügig schmelzen.

Index-Zertifikat auf den JPMCCI Energy qEUR Total Return Index
Index-Zertifikat auf den Vontobel Oil-Strategy Index
Basiswert JPMCCI Energy Total Return Index
WKN / ISIN VT044B / DE000VT044B9
Laufzeit Open End
Quanto ja
Anfängliche Managementgebühr 1,0% p.a.
Festlegungstag 21.01.2011
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Basiswert Vontobel Oil-Strategy Index
WKN / ISIN VFP33M / DE000VFP33M4
Laufzeit Open End
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Ausgabetag 08.05.2009
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Über den Experten

Heiko Geiger
Heiko Geiger
Zertifikate-Experte Bank Vontobel Europe AG

Heiko Geiger verfügt über langjährige Börsenerfahrung und kennt sowohl Banken als auch Börsen von innen wie von außen. Schon über 15 Jahre beschäftigt er sich mit Anlagezertifikaten und Hebelprodukten. Seit 2008 ist er bei der Bank Vontobel Europe tätig und leitet dort das Public Distribution Geschäft für die europäischen Märkte.

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