Kommentar
09:33 Uhr, 07.09.2012

Öl: Gibt die Notenbankpolitik nun die Richtung vor?

Die Aussichten auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik seitens der internationalen Notenbanken zur Ankurbelung der Konjunktur haben zuletzt zu steigenden Rohölpreisen geführt. Dabei könnte sich die Frage, ob der Ölpreis auch weiterhin ansteigen wird, daran entscheiden, inwieweit die Währungshüter die Wünsche der Anleger nach weiteren geopolitischen Stützungsmaßnahmen tatsächlich erfüllen werden.

Zu Jahresbeginn konnte der Ölpreis noch von den Hoffnungen der Marktteilnehmer auf eine Erholung in der Frage der Euro-Krise profitieren. Diese Hoffnungen wurden dann auch durch die beiden EZB-Dreijahrestender aus dem Dezember vergangenen Jahres und vom 29. Februar 2012 bestärkt. Zudem wurde der Ölpreis durch die entstandenen Sorgen vor einer Verschärfung des Atomstreits mit dem Iran und der damit möglicherweise verbundenen Verknappung des Angebots an Rohöl nach oben getrieben. Denn das Land gehört bekanntlich zu den weltweit wichtigsten Ölförderländern.

Allerdings geriet der Atomstreit mit dem Iran in der Folge immer mehr in den Hintergrund. Ebenso schwand die Hoffnung der Anleger auf eine baldige Lösung der Euro-Krise, was den Ölpreis wieder nach unten trieb. Zu dieser Verschärfung hatten beispielsweise die Turbulenzen um die griechischen Parlamentswahlen sowie das schwindende Vertrauen in die spanische und italienische Volkswirtschaft beigetragen. Zudem belasteten die europäischen Probleme immer mehr auch die weltweite Konjunktur. Beispielsweise konnte China, als der Wachstumsmotor der Weltwirtschaft im zweiten Quartal dieses Jahres laut Zahlen des staatlichen Statistikamtes vom 12. Juli 2012 lediglich ein Wirtschaftswachstum von 7,6 Prozent aufweisen, nachdem in den Jahren zuvor regelmäßig BIP-Wachstumsraten von mehr als 10 Prozent erreicht worden waren. Genauso verzeichnete auch die US-Wirtschaft eine Abschwächung beim Wirtschaftswachstum.

Doch seit dem EU-Gipfel Ende Juni scheint der Glaube der Anleger scheinbar langsam an eine mögliche Lösung der Euro-Krise zurückzukehren. Die auf dem Gipfel beschlossenen Maßnahmen wurden überwiegend positiv aufgenommen, was nicht nur zu einer Entspannung auf dem Aktienmarkt sondern auch bei den Konjunkturerwartungen geführt hat. Aus diesem Grund konnte auch Öl, als der „Schmierstoff“ der Weltwirtschaft, wieder steigende Nachfrageerwartungen und damit auch einen höheren Preis verzeichnen. Zusätzlich könnte der Ölpreis durch die anhaltenden Diskussionen über mögliche geldpolitische Lockerungsmaßnahmen seitens der internationalen Notenbanken angetrieben werden. Allerdings könnte gerade der zuletzt angestiegene Ölpreis die Notenbanker in einer möglichen Absicht, die Geldpolitik weiter zu lockern behindern. Denn der gestiegene Ölpreis hat beispielsweise in Deutschland im August laut Schätzungen des Statistischen Bundesamts vom 29. August zu einem Anstieg der Inflationsrate auf 2,0 Prozent geführt.

Spekulative Anleger, die auf steigende Kurse bei der Ölsorte Brent Crude setzen möchten, könnten dies mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DB8VRG; Hebel 2,26; Knock-Out-Schwelle bei 65,24 US-Dollar) tun. Spekulative, aber eher short-orientierte Anleger könnten dagegen mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DE6A3S; Hebel 2,76; Knock-Out-Schwelle bei 149,64 US-Dollar) auf einen fallenden Ölpreis setzen.

Stand: 03.09.2012

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