Ökonom Raffelhüschen fordert Regelwerk vor Finanzhilfen
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Freiburg (BoerseGo.de) - Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen fordert einen Stopp für weitere Hilfen für Krisenländer, solange es kein entsprechendes Regelwerk gibt.
„Europa ist gerade wie bei der Euro-Einführung dabei, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. Bevor wir uns auf eine Haftungsunion einlassen, müssen die notwendigen Bedingungen für eine gemeinsame Haftung erfüllt sein. Bezahlt wird erst, wenn es die Regulierung gibt, nicht umgekehrt. Es würde ja auch keiner einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit beitreten, wenn bei einem Teil der Mitglieder der Schadensfall schon eingetreten ist“, so Raffelhüschen im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“. „Um sich zu sortieren, muss man erst einmal eine Auszeit nehmen. Und das heißt: Keinen Schritt weiter, solange es kein vernünftiges Regelwerk gibt. So lange darf es keine gemeinsame Haftung und keine neuen Schulden über Maastricht hinaus geben“, mahnte er.
Angesprochen auf die Bankenkrise in Spanien zeigte er sich kritisch. „Die spanische Bankenkrise ist hausgemacht. Deshalb ist es auch Sache der Spanier, sie zu lösen. Spanien hat derzeit noch eine geringere Staatsschuldenquote als Deutschland – es gibt also gar keinen Grund, jetzt gleich mit europäischem Geld auszuhelfen. Eine gemeinsame Haftung darf es allenfalls für echte Probleme in Staatshaushalten geben – aber nicht auch noch für die Banken anderer Länder“.
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