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16:51 Uhr, 16.07.2012

Ökonom Raffelhüschen fordert Regelwerk vor Finanzhilfen

Freiburg (BoerseGo.de) - Der Freiburger Ökonom Bernd Raffelhüschen fordert einen Stopp für weitere Hilfen für Krisenländer, solange es kein entsprechendes Regelwerk gibt.

„Europa ist gerade wie bei der Euro-Einführung dabei, den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen. Bevor wir uns auf eine Haftungsunion einlassen, müssen die notwendigen Bedingungen für eine gemeinsame Haftung erfüllt sein. Bezahlt wird erst, wenn es die Regulierung gibt, nicht umgekehrt. Es würde ja auch keiner einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit beitreten, wenn bei einem Teil der Mitglieder der Schadensfall schon eingetreten ist“, so Raffelhüschen im Gespräch mit der Zeitung „Die Welt“. „Um sich zu sortieren, muss man erst einmal eine Auszeit nehmen. Und das heißt: Keinen Schritt weiter, solange es kein vernünftiges Regelwerk gibt. So lange darf es keine gemeinsame Haftung und keine neuen Schulden über Maastricht hinaus geben“, mahnte er.

Angesprochen auf die Bankenkrise in Spanien zeigte er sich kritisch. „Die spanische Bankenkrise ist hausgemacht. Deshalb ist es auch Sache der Spanier, sie zu lösen. Spanien hat derzeit noch eine geringere Staatsschuldenquote als Deutschland – es gibt also gar keinen Grund, jetzt gleich mit europäischem Geld auszuhelfen. Eine gemeinsame Haftung darf es allenfalls für echte Probleme in Staatshaushalten geben – aber nicht auch noch für die Banken anderer Länder“.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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