Nur marginale Überraschungen bei den Payrolls und der Quote!
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Externe Quelle: Nord/LB
• Das Bureau of Labor Statistics gab soeben den US-Arbeitsmarktbericht für den Berichtsmonat Juli bekannt. Die Arbeitslosenquote zog etwas stärker als erwartet auf 5,7% an. Dafür fiel der erwartete Stellenabbau etwas geringer als prognostiziert aus – die neugeschaffenen Stellen lagen bei –51.000. Auch im verarbeitenden Gewerbe zeigte sich mit –35.000 ein marginal geringerer Stellenabbau als befürchtet. Die Stundenlöhne stiegen dagegen wie erwartet um 0,3% M/M an.
• Der heutige Arbeitsmarktbericht ist in der Summe im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Während die neugeschaffenen Stellen tendenziell leicht positiv überraschten, sorgte der etwas deutlichere Anstieg der Arbeitslosenquote für eine negative Überraschung. Fakt ist, dass die Volkswirtschaft mittlerweile den siebten Monat in Folge einen Stellenabbau beklagt, und dass die Arbeitslosenquote mit 5,7% für amerikanische Verhältnisse ein bereits wieder hohes Niveau erreicht hat. Die anderen Indikatoren vom Arbeitsmarkt, wie die angestiegenen wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und der leicht verbesserte ADP-Report, hatten zuletzt widersprüchliche Hinweise geliefert.
• Die Unternehmen lassen bei der Stellenbesetzung offenbar zunehmend eine gewisse Vorsicht walten bzw. bauen Personal ab. Die konjunkturelle Abschwächung und die Belastungen aus dem Energiepreisanstieg machen sich in jedem Fall bemerkbar. Für die weitere konjunkturelle Entwicklung muss daher mit weiterem Gegenwind gerechnet werden, da neben dem Preisverfall am Immobilienmarkt und dem Anstieg der Benzinpreise der private Konsum, der einen Großteil des BIP-Wachstums ausmacht, nun auch von einem sich abschwächenden Arbeitsmarkt eine zunehmende Belastung erfahren könnte. Andererseits fällt der Stellenabbau in der Höhe aber immer noch moderater aus als in den rezessiven Phasen vergangener Jahre.
• Angesichts des deutlichen Anstiegs der Stundenlöhne (+3,4% Y/Y) bleibt das Thema Inflationsgefahren auf der Agenda. Für die US-Notenbank hat das die Implikation, dass sie trotz einer unerfreulichen Tendenz auf dem Arbeitsmarkt mittelfristig mit einer Zinsanhebung reagieren muss.
• Fazit: Der Arbeitsmarktbericht wich insgesamt nur wenig von den Prognosen ab. Während die neugeschaffenen Stellen nicht ganz so schlecht wie befürchtet ausfielen, muss die etwas höher als erwartete Arbeitslosenquote als leicht negative Nachricht bezeichnet werden. In der Summe ist aber tendenziell eine anhaltende Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt zu konstatieren, wenngleich trotz der diversen Belastungsfaktoren von einem massiven Einbruch immer noch nicht die Rede sein kann. Auf anhaltende Inflationsgefahren weist der Anstieg der Stundenlöhne um erneut 0,3% M/M hin. Die Gefahr von Zweitrundeneffekten ist also nicht von der Hand zu weisen. Der heutige Bericht spricht nicht gerade für eine baldige Zinsanhebung der Federal Reserve – aber auch noch nicht gegen eine Zinsmaßnahme in den letzten Monaten diesen Jahres. Die US-Notenbank wird noch einige weitere Indikatoren in den kommenden Monaten abwarten wollen.
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