Non-Farm Payrolls - was ist zu erwarten?
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Der Median Forecast für die aktuellen (Dezember) Daten liegt bei 182.000. Die gestrigen ADP-Daten lagen deutlich über den Erwartungen. Insofern würde es mich nicht wundern, wenn auch die offiziellen Daten heute etwas besser als erwartet ausfallen würden.
Übrigens wird im Median Forecast schon jetzt mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote auf 3,6 % (nach 3,7 % im Vormonat) gerechnet. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sollen laut Median Forecast zudem um +0,3 % steigen nach +0,2 % im Vormonat.
Was werden die Anleger an der Börse daraus wohl machen? Nun, grundsätzlich sind Arbeitsmarktdaten eigentlich ein nachlaufender Indikator. Denn Einstellungen nehmen Firmen erst vor, wenn sich ein Aufschwung verfestigt. Zugleich warten sie jedoch auch mit Entlassungen und reagieren auf wirtschaftlich schwierigere Zeiten zunächst eher mal mit einer Senkung der Marketingausgaben.
Letzteres haben wir zuletzt auch schon gesehen, sowohl in den USA als auch hier bei uns.
Darum ja die Kursrückgänge bei Aktien von Unternehmen, die von Werbung leben, also bspw. Alphabet Inc. (Class C) (1.015,090 $ -2,92 %) und Facebook Inc.(131,720 $ -2,92 %) in den USA sowie ProSiebenSat.1 Media SE (14,230 € -5,54 %) und RTL Group S.A. (45,580 € -1,64 %). Insofern würde das dafür sprechen, dass es bald auch am Arbeitsmarkt schon bald rauer werden könnte.
Demgegenüber steht allerdings, dass gerade im Dezember - und hier insbesondere natürlich in den konsumverrückten USA - bekanntlich das Weihnachtsgeschäft auf dem Programm stand. Insofern rechne ich, gerade was den Dezember angeht, auch mit durchaus noch guten Daten.
Konkret könnte ich mir vorstellen, dass etwas mehr neue Stellen als erwartet geschaffen wurden, vielleicht sogar leicht über 200.000. So viel mehr, als dass das die Arbeitslosenquote dadurch weiter nach unten gedrückt würde als von Volkswirten geschätzt, aber dann wohl doch nicht. Insofern fühle ich mich mit einer Schätzung der Arbeitslosenquote von 3,6 % ganz wohl. Bleiben die durchschnittlichen Stundenlöhne. Hier würde ich eher eine etwas geringere als erwartete Steigung erwarten, weil die geschaffenen Jobs in erster Linie wohl keine hochwertigen Jobs gewesen sein dürften (eher Leute, die Geschenke einpacken usw.).
Insgesamt würde daraus dann wahrscheinlich letzten Endes weitestgehend ein Non-Event werden. Denn mehr neue Stellen als erwartet könnte zwar die Fed auf den Plan rufen, die ja unter Mr. Powell panische Angst vor Inflation entwickelt zu haben scheint. Diese Angst würde aber ein weniger starker Anstieg der durchschnittlichen Stundenlöhne wohl umgehend wieder besänftigen können.
Im Umfeld der Veröffentlichung der Non-Farm Payrolls (NFP) dürfte es zu einer erhöhten Volatilität kommen, am Ende dürfte die Marktreaktion darauf aber wohl nicht so krass ausfallen. Es sei denn ich läge mit meinen Erwartungen voll daneben, was natürlich sein kann.
Wichtiger dürfte heute aber die Veröffentlichung des Markit Service PMI um 9:45 Uhr New Yorker Zeit (15:45 Uhr bei uns) werden, zumal die Einkaufsmanager immer einen guten Überblick über den Verlauf der Wirtschaft haben. Interessant dürfte dann auch noch sein, was Fed-Chef Powell ab 16:15 Uhr unserer Zeit zu sagen hat.
Generell würde ich vermuten, dass Powell mit seiner Rede versuchen wird die Anleger an den Aktienmärkten zu beruhigen. Die Frage wird allerdings sein, ob er das auch schafft. Denn zuletzt agierte er doch zumeist eher ein wenig unglücklich. Ein falsches Wort...
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