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17:43 Uhr, 09.04.2012

Nokia: Kann der Turnaround (doch) gelingen?

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Nokia darf sich zwar immer noch als weltweit größter Handy-Hersteller bezeichnen, allerdings hinken die Finnen im lukrativen Markt für Smartphones hinter den Branchenführern Apple und Samsung einfach hinterher. Diese Schwäche sorgt bereits seit einiger Zeit für rückläufige Geschäftsergebnisse bei Nokia - was den Umsatz laut offiziellen Unternehmensangaben von 51 Mrd. Euro aus dem Jahr 2007 auf 38,7 Mrd. Euro für das Jahr 2011 schrumpfen ließ und im letzten Jahr sogar ein Nettoverlust von 1,2 Mrd. Euro ausgewiesen werden musste.

In dem Versuch verlorenen Boden auf Apple und Samsung zurückzugewinnen, geht Nokia augenscheinlich nach dem Motto vor: „Gemeinsam sind wir stark“. Denn mit Microsoft hat man einen Partner an der Seite, der das Betriebssystem für die gemeinsam produzierten Smartphones liefert und der ebenfalls in diesem Segment zu den Nachzüglern gehört. Im Bereich der Betriebssysteme kämpft Microsoft nämlich mit den Branchenführern Apple und Google.

Eine ähnliche Allianz auf dem Smartphone-Markt ist Nokia mit Motorola und mit dem BlackBerry-Hersteller Research In Motion (RIM) in der Frage des neuen SIM-Karten Standards eingegangen. Dabei geht es darum, eine Front gegen Apples Format aufzubauen und für das eigene Format zu werben.

Bei dem neusten Gemeinschaftsprojekt zwischen Microsoft und Nokia investieren nun die beiden Unternehmen gemeinsam 18 Mio. Euro um Entwickler für die Programmierung von Apps auf Microsofts Plattform zu gewinnen. Dabei sollen innovative Anwendungen bei der Entwicklung und Vermarktung gefördert werden, wie die beiden Konzerne in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekanntgaben. Ein großes Problem, warum Microsoft und Nokia bisher im Smartphone-Bereich hinterherhinken, wird von vielen Branchen-Experten im geringen Angebot von Anwendungen gesehen. Das Angebot an Apps bei Googles Android und beim iOS von Apple ist nämlich wesentlich größer als bei Windows Phone.

Wie gut sich Nokia im Smartphone-Markt in Zukunft behaupten kann, dürfte sich recht bald schon bei der für April in den USA geplanten Veröffentlichung des Lumia 900 zeigen. Mit dem Gemeinschaftsprojekt Lumia möchten Nokia und Microsoft einen erneuten Angriff auf Apple, Google und Samsung starten. Wie schwierig das werden dürfte und welcher Unterschied zwischen Apple und Nokia herrscht, zeigten die Verkaufszahlen aus dem vierten Quartal 2011 mit dem für die Branche wichtigen Weihnachtsgeschäft. Während Apple 37 Millionen iPhones verkaufte,, wie der Konzern bei der letzten Quartalszahlen-Veröffentlichung bekanntgab, freute man sich bei Nokia über etwas mehr als 1 Million verkaufte Lumia-Smartphones...

In Zukunft soll das für den Herbst dieses Jahres geplante Betriebssystem Windows Phone 8 den beiden Unternehmen Nokia und Microsoft neuerlichen Schwung im Kampf um Marktanteile im Smartphone-Segment bringen. Dabei soll das System laut Microsoft einfacher für Programmierer sein um damit für eine größere Zahl von Apps zu sorgen. Daneben könnte die finanzielle Förderung innovativer Anwendungen dafür sorgen, dass eine verstärkte Zahl von Programmierern für Microsofts Plattform gewonnen werden. Ob die Bemühungen Nokia tatsächlich irgendwann in einem Turnaround münden werden, bleibt abzuwarten. Die rückläufigen Geschäfte der vergangenen Jahre haben den Aktienkurs des Unternehmens immerhin in einem Zeitraum von 10 Jahren von 65 Euro auf 4 Euro gedrückt. Ähnlich wie im Fall von Microsoft kann man wohl Nokia zu Gute halten, dass das Unternehmen aufgrund seiner Größe und der früheren Erfolge genügend Kapital zur Verfügung haben dürfte, um sich Fehlschläge leisten zu können, bis man dann wirklich den einen großen Erfolg landet und der Aktienkurs vielleicht wieder in alte Höhen steigen könnte.

Mit einem Wave-XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DE0PHY) könnte man nun als spekulativer Anleger auf steigende Kurse setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 2,90, die Knock-Out-Schwelle bei 3,40 Euro. Wer als spekulativer Anleger eher bei Nokia auf ein Short-Engagement setzen will, der könnte mit einem Wave XXL-Put (WKN: DE9AKM; Hebel 2,61, Knock-Out-Schwelle bei 5,30 Euro) auf sinkende Kurse der Handy-Aktie setzen.

Stand: 05.04.2012

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