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10:15 Uhr, 21.02.2011

Nokia: Der Branchenprimus und seine Herausforderungen

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An Nokia kam vor zehn Jahren in der Handybranche keiner vorbei. Egal, was die Finnen auf den Markt brachten – es wurde zum Erfolg. Heute sieht das anders aus. Während sich das Marktumfeld komplett verändert hat und Mitbewerber wie Apple und RIM dank des wichtigen Smartphone-Geschäfts von Quartal zu Quartal immer neue Rekorde aufweisen, muss Nokia kleinere Brötchen backen. Die Finnen sind zwar nach wie vor weltgrößter Mobiltelefon-Hersteller, doch die überaus wichtigen Marktanteile schrumpfen Jahr für Jahr. Zudem ist die Hoffnung auf baldige Besserung offenbar nur bedingt in Sicht – wenn man sich die jüngsten Quartalszahlen näher betrachtet.

Im Januar gab Nokia bekannt, dass man das Betriebsergebnis im Gesamtjahr 2010 um 73% auf 2 Mrd. Euro steigern konnte. Das dicke Plus basiert jedoch ausschließlich auf der Verringerung der Verluste in der Geschäftssparte Nokia Siemens Networks. Im operativen Geschäft hingegen sucht Nokia seit langem den Erfolg der alten Tage. Noch schlimmer: Bei der Zahlenveröffentlichung im Januar gab es eine Gewinnwarnung, nachdem man im vierten Quartal einen Ergebnisrückgang um 22% auf 884 Mio. Euro zu verzeichnen hatte.

Das Problemkind des Konzerns sind die Smartphones. Hier kann Nokia derzeit rein von den Zahlen her weder Apple noch Samsung, HTC oder RIM das Wasser reichen. Nokia kämpft seit langem um Anschluss in diesem lukrativen Markt. Nun soll eine Kooperation mit Microsoft eben diesen Erfolg bringen. Nokia-CEO Stephen Elop erklärte letzte Woche, man werde mit dem Windows-Konzern eine neue mobile Infrastruktur aufbauen. Dafür werden nun Milliarden ausgegeben. Man darf gespannt sein, wo Nokia in einem Jahr steht. Denn dass die Finnen eigentlich gute Handys bauen können, ist nicht nur in der Branche unbestritten.

An der Börse kam die Microsoft-Nachricht zunächst nicht so überzeugend an und hatte sogar deutliche Kurseinbußen zur Folge. Viele Investoren scheinen skeptisch zu sein und abwarten zu wollen, was passiert. Schaut man sich die Charttechnik an, ist das auch verständlich. Bis Ende 2007 befand sich die Aktie von Nokia auf Erholungskurs. Am 15. Februar 2006 notierte der Kurs bei 15,80 Euro, am 15. Februar 2007 bei 17,38 Euro. In der Folge kletterte die Notiz weiter und erreichte im November 2007 ein Niveau von knapp 29 Euro. Von hier aus ging es mit dem Aktienkurs allerdings dramatisch bergab. Am 15. Februar 2008 lag die Aktie noch bei 24,39 Euro, bevor sich die Abwärtsbewegung im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise deutlich beschleunigte.

Am 13. Februar 2009 stand die Aktie nur noch bei 9,52 Euro. Im März 2009 fiel der Kurs bis auf 6,68 Euro zurück. Nach einer dynamischen Erholung bis knapp unter die 12-Euro-Marke gab die Notierung abermals nach und notierte am 15. Februar 2010 bei 9,49 Euro. Im April letzten Jahres drehte der Kurs erneut knapp unter der 12-Euro-Marke nach unten und rutschte bis zur Jahresmitte auf ein Tief bei 6,56 Euro ab, konnte sich im Bereich des März-Tiefs aber stabilisieren.

Nach einer Kurserholung scheiterte die Nokia-Aktie seit September letzten Jahres gleich mehrfach an der massiven Widerstandszone zwischen 8 und 8,50 Euro. Von hier aus kam es in der vergangenen Woche zu einem drastischen Kursrutsch. Zu Beginn dieser Woche fiel die Aktie des Handyherstellers erneut an die Haltezone im Bereich von 6,50 bis 6,60 Euro zurück.

Kann diese Unterstützung wie schon im März 2009 sowie Mitte letzten Jahres ein weiteres Mal verteidigt werden, könnte es aus charttechnischer Sicht nun zu einer neuerlichen Erholung in Richtung 8 Euro kommen. Risikobereite Anleger könnten nach dem jüngsten Einbruch der Aktie mit dem Wave-Call der Deutschen Bank (WKN DB3MU3) auf einen erneuten Kursanstieg spekulieren. Der Hebel dieses Papiers liegt derzeit bei 5,29, das Stop-Loss-Niveau bei aktuell 5,75 Euro.

Fällt die Nokia-Aktie dagegen unter die zentrale Unterstützung zwischen 6,50 und 6,60 Euro zurück, könnte dies zunächst einen weiteren Kursrückgang nach sich ziehen. Auf fallende Kurse könnten spekulative Anleger mit dem Wave-Put der Deutschen Bank (WKN DE5B5K) setzen. Der Hebel beläuft sich hier aktuell auf 2,75, das Stop-Loss-Niveau liegt derzeit bei 8,55 Euro.

Stand: 18.02.2011

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