Kommentar
11:51 Uhr, 17.06.2013

Noch halten die Fesseln

Erwähnte Instrumente

2013 ist bisher ein sehr "trendiges" Jahr, viele Aktien zeigen sich wie die weltweiten Leitindizes in einem Aufwärtstrend. Das sind die Market- und Outperformer, die mit dem Markt den Trend spielen. Auf diese Aktien habe ich generell meinen Fokus im Trading gerichtet. Heute wollen wir aber auch die andere Seite betrachten: Die Underperformer, die sich schlechter als der Markt entwickeln. Dazu zählen zum einen Werte, die sich gegen den Markt in einem Abwärtstrend befinden. Prominente Beispiele wären eine Apple oder eine Commerzbank-Aktie. Das sind die "Loser" im Stall der kräftigen Bullenmärkte.

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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Als Anleger auf Sicht einiger Monate oder Jahre ist man ständig auf der Suche nach Werten, die übergeordnet eine starke Performance aufweisen und sich in soliden Trends befinden. Im Sinne der Markttechnik sind hier Rücksetzer im Aufwärtstrend interessant für Einstiege. Eine eher kleinere Zahl der Anleger sucht gezielt nach schwachen Aktien mit Turnaround-Stories, wo auf eine Trendwende nach oben hin gesetzt wird. Dieser antizyklische Ansatz ist der klar riskantere, auf Grund des optisch größeren Aufwärtspotenzials aber dennoch beliebt.

Gründe dafür sind psychologischer Art: Zum einen, weil viele Anleger emotional an die Sache herangehen und das Prinzip Hoffnung zum Strohhalm wird. Nur einmal eine richtige Trendwende erwischen, einen Vervielfacher im Depot haben. Dieser Gedanke hat seinen Reiz. Auf der anderen Seite finden solche Turnaround-Hoffnungen ihre Nahrung im Versuch der Anleger, dem Markt Rationalität zu unterstellen, getreu dem Motto: "Die Aktie ist schon so weit gefallen und so überverkauft und so unterbewertet, die muss jetzt irgendwann drehen." Oftmals ist der Abwärtstrend dann doch stärker und die Anleger um die Einsicht klüger, dass man Kursniveaus und -bewegungen nicht rational bewerten kann. Eine Trendwende zu erkennen und zu handeln ist tendenziell schwieriger, als es bei einer Trendfortsetzung wäre.

Die Langweiler

Eine andere Gruppe der Underperformer bilden in diesem Jahr neben den Aktien im Abwärtstrend noch die Werte in einer Seitwärtsbewegung. Diese Aktien wollen wir uns heute ansehen. Sie sind in diesem Jahr eher unscheinbar und "langweilig", bauen aber mit ihren Seitwärtsbewegungen teilweise starken Druck auf. Der Grund: Vor den Seitwärtsbewegungen sind die Aktien gestiegen. Ein paar dieser "Langweiler-Aktien" wollen wir uns jetzt genauer ansehen. Sortiert sind diese Werte nach kurzfristiger Trendstärke, beginnend mit den Stärksten. Sie alle zeigen sich in bullischen Konsolidierungen und könnten verschiedene Ansätze zum Ausbruchstrading bieten. Sollten die Aktienmärkte weiterhin stark bleiben, könnten diese Nachzügler dynamisch in Fahrt kommen.


Die Time Warner Cable-Aktie pendelt sich bereits seit Oktober innerhalb ihres langfristigen Aufwärtstrends seitwärts ein. Die in den vergangenen Monaten immer höher gelegenen Zwischentiefs der Rücksetzer deuten leichten Druckaufbau der Bullen an. In dieser Woche kommt Kaufdruck auf, der Wert springt fast bis in den Bereich der Hochs bei 100,50 - 102,00 $. Erfolgt hier ein nachhaltiger Ausbruch nach oben, kann ein Rallyschub in Richtung Pullbacklinie bei ca. 114,00 - 117,00 $ und darüber hinaus langfristig in Richtung 140,00 $ starten. Unter 91,00 $ sollte der Wert möglichst nicht mehr zurückfallen, um innerhalb der Korrektur seit Oktober keinen weiteren Swing nach unten zu riskieren. Das mittel- bis langfristige Bild kippt unterhalb von 83,00 $.

Kursverlauf vom 01.10.2010 bis 14.06.2013 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


Die Amazon-Aktie pendelte sich in diesem Jahr seitwärts ein in einer bullischen Flagge, welche Anfang Juni nach oben hin aufgelöst wurde. Zwischen Flaggenoberkante und Allzeithoch konsolidiert die Aktie nun, ein Ausbruch nach oben hin sollte nur eine Frage der Zeit sein. Steigt die Aktie nachhaltig über 285,00 $ an, wird eine mittel- bis langfristige Rally bis 340,00 - 350,00 und ggf. 400,00 $ möglich. Absicherungen wären nun unterhalb von 258,00 und langfristig 242,00 $ möglich.

Kursverlauf vom 28.03.2011 bis 14.06.2013 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


Die von 2009 bis 2012 sehr starke IBM-Aktie befindet sich seit dem Allzeithoch bei 210,69 $ am 03.04.2012 in einer Seitwärtsbewegung. Dabei wurden auch neue Allzeithochs markiert, ohne jedoch größere Kaufimpulse zu bringen. Das Ergebnis ist eine leicht ansteigende Seitwärtsrange, in deren Mitte die Aktie aktuell notiert. Ein Ausbruch aus dem Seitwärtskanal würde neue Impulse bringen, idealerweise erfolgt er nach oben hin. Geht es nachhaltig über 220,00 $, wird ein größeres Kaufsignal mit Zielen bei ca. 290,00 - 310,00 auf mittel- bis langfristige Sicht aktiv.

Kursverlauf vom 25.10.2010 bis 14.06.2013 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)

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Die eBay-Aktie pendelt sich ebenfalls seitwärts ein unterhalb ihres Allzeithochs bei 59,21 $. Der Wert zeigt seit drei Wochen Schwäche und notiert nun am unteren Ende der Seitwärtsrange an der Kreuzunterstützung aus Aufwärtstrend und EMA50 (blau). Das Chartbild ist kurzfristig nicht das interessanteste, mittel- und langfristige Trader könnten hier aber gute Chancen sehen. Attraktiv ist dabei vor allem ein günstiges Chance-Risiko-Verhältnis auf Grund eines nahen Stops für Longpositionen unterhalb von 48,00 - 49,00 $. Der letzten großen Seitwärtsrange in 2011 (grauer Kasten) folgte eine steile Rally. Das wäre auch beim Ausbruch über das Allzeithoch möglich: Kursziele bis 70,00 - 72,00 und später 90,00 $ erscheinen dann auf dem Kurszettel. Unterhalb von 48,00 droht eine größere Abwärtskorrektur.

Kursverlauf vom 25.10.2010 bis 14.06.2013 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Woche)


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Ein schönes Wochenende und viel Erfolg,
André Rain - Technischer Analyst bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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