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16:35 Uhr, 23.04.2012

Niederlande: Regierung tritt zurück

Den Haag (BoerseGo.de) – Die niederländische Regierung unter Ministerpräsident Mark Rutte hat ihren Rücktritt eingereicht. Das wurde am heutigen Montag in Den Haag offiziell bestätigt. Dem Rücktritt ging das Scheitern der Verhandlungen um geplante Kürzungen des Haushalts zur Einhaltung des EU-Stabilitätspaktes voraus. Die rechtspopulistische Freiheitspartei PVV von Geert Wilders hatte die wochenlangen Verhandlungen um Haushaltskürzungen am Wochenende abgebrochen. Doch Ruttes Koalition ist im Parlament auf Stimmen der PVV angewiesen. Ruttes rechtsliberal-christliches Kabinett bleibt als Übergangsregierung bis zu Neuwahlen im Amt.

Bei den Verhandlungen ging es um Haushaltskürzungen im Volumen von rund 15 Milliarden Euro. Unter anderem stand ein Ende von Steuererleichterungen für Hauskredite, die Erhöhung der Mehrwertsteuer, Kürzungen von Sozialleistungen sowie ein Einfrieren der Löhne zur Debatte.

Wilders erklärte den Abbruch der Verhandlungen auf seiner Website mit dem „Diktat aus Brüssel“. „Es kann nicht sein, dass die Rentner für die nutzlosen Forderungen aus Brüssel zahlen“, so Wilders.Sowohl Rutte als auch Wilders fordern nun Neuwahlen.

Ökonomen sehen für die Niederlande ein Haushaltsdefizit von 4,6 Prozent für das kommende Jahr 2013, was deutlich über den Brüsseler Vorgaben von 3 Prozent liegt.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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