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18:58 Uhr, 08.06.2009

Neue Goldgräber an der Börse

Erwähnte Instrumente

  • Legal & General UCITS ETF Plc
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London/Frankfurt (BoerseGo.de) – ETF Securities hat am Montag seinen ersten ETF auf Aktien von Goldminenunternehmen an der Deutschen Börse gelistet. Mit dem neuen Produkt komplementiert der ETF-Anbieter seine Goldpalette, die bisher physisch besicherte Gold-ETCs, ETCs auf Goldindizes, Leveraged- und Short-ETCs umfasste. „Ob Anleger direkt in Gold oder in Goldminen-Aktien investieren hängt von der jeweiligen Marktsituation ab“, sagt Nigel Longley, der verantwortlich für den deutschen Markt bei bei ETF Securities ist. Bei steigenden Goldpreisen könnten Goldminen-Aktien attraktiver sein, weil sie wie ein Hebel auf den Goldpreis wirkten. Generell gilt, dass Goldminen-Aktien stärker von den weltweiten Aktienmärkten als physisches Gold abhängen.

Der neue Goldminen-ETF (WKN: A0Q8NC) bildet den Verlauf des Russell Global Gold Index nach. Dieser Index umfasst 72 Goldaktien aus acht Ländern. Die vier größten Werte, die zusammen über 50 Prozent der Index-Gewichtung ausmachen, sind Barrick Gold Corp. aus Kanada (17,1 %), Goldcorp Inc. aus Kanada (14,8 %), Newmont Minig Corp aus den USA (13,0 %) und Kinross Gold Corp. aus Kanada (7,1 %). Um Inflationsängste auszuschalten, dafür ist der Goldminen-ETF nicht geeignet. Wie bei allen Aktien-Investments besteht hier – wenn auch diversifiziert – das Managementrisiko. Zudem ist nicht klar, zu welchen Preisen die Minen das Gold am Terminmarkt veräußert haben. Mitunter müssen sie nicht dieselben Preise erzielen wie am aktuellen Markt. Sie können mehr oder weniger erhalten.

Laut ETF-Securities kann ein Minen-Investment derzeit attraktiv sein, weil der Goldpreis in den vergangenen Monaten angestiegen und ein weiterer Anstieg nicht unwahrscheinlich ist. Asien und Indien hätten weiterhin Bedarf an Gold. Die Nachfrage an Schmuck hätte gerade in diesen Schwellenländern zugenommen. Insgesamt stammt 70 Prozent der Goldnachfrage aus Ost-Asien und dem Mittleren Osten. Die ETCs, die mit physischem Gold und nicht mit zum Beispiel Futures hinterlegt sind, müssen zudem mit Barren nachlegen, sobald der Preis steigt. Dass das kein zu unterschätzender Faktor ist, zeigt folgende Zahl. ETCs machen derzeit zehn Prozent am jährlichen Bedarf aus. Laut ETF Securities ist bisher weltweit Gold im Wert von insgesamt 40 Milliarden US-Dollar für ETCs angekauft worden. Steigt der Bedarf an Gold-ETCs, steigt damit auch die Nachfrage an physischem Gold. Mehr Nachfrage an Gold bedeutet, mehr Absatz für die Goldminen. Irgendwer muss ja tatsächlich das Gold ausgraben, das weltweit gebraucht wird.

Mit dem neuen Goldminen-ETF partizipieren die Anleger am Russell Global Gold Index Verhältnis von eins zu 100. Die Basiswährung sind US-Dollar und die Handelswährung Euro. Es besteht also ein Währungsrisiko. Der neue ETF ist UCITS III konform mit Sitz in Irland. Pro Jahr werden Gebühren in Höhe von 0,65 Prozent fällig.

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