Neue deutsche Spionagesatelliten seit sechs Monaten defekt - Bericht
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BERLIN (Dow Jones) - Die vor rund sechs Monaten per Trägerraketen ins All geschossen modernsten Spionagesatelliten der Bundeswehr sind nach Informationen von Bild am Sonntag nicht funktionsfähig. Wegen eines technischen Defekts seien die satelliten auch in Zukunft nicht mehr einsetzbar, berichtete die Zeitung weiter. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dem Blatt: "Nach dem erfolgreichen Start der letzten beiden SARah Satelliten im Dezember gibt es weiterhin Verzögerungen bei der Inbetriebnahme."
Der Hersteller OHB arbeite an einer Lösung, aber bisher hätten diese Bemühungen zu keinem Erfolg geführt. In den kommenden Wochen werde man zusammen mit der Firma einen Plan entwickeln, "falls die Funktionsfähigkeit der Satelliten nicht wieder hergestellt werden kann". Eigentlich hätten die Spionagesatelliten ab Ende Juni gestochen scharfe Aufklärungsbilder an die Erde senden müssen. Das tun sie aber nicht. Wahrscheinlicher Grund für die Panne: Ihre Antennen lassen sich nicht ausfahren.
Florian Hahn, verteidigungspolitischer Sprecher der Union, sagte: "Dass beide Satelliten denselben Defekt haben, ist bemerkenswert und scheint systematisch bedingt. Der Vorgang ist nicht nur finanziell ein Desaster, sondern auch für unsere Sicherheit." Bezahlen muss die Bundeswehr das System allerdings nur, wenn es wie mit dem Hersteller OHB vertraglich vereinbart funktioniert. Die Aufklärungsfähigkeit der Bundeswehr sei dem Ministerium zufolge nicht eingeschränkt.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo
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