Kommentar
12:10 Uhr, 22.01.2013

Neue Alpha-Chance – Aktien gegen Anleihen

Erwähnte Instrumente

  • Alpha Express Zertifikat auf
    Aktueller Kursstand:  
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Schenkt man den Ausführungen der meisten Experten Glauben, könnte auch 2013 ein gutes Aktienjahr werden, da die Märkte noch moderat bewertet und viele Anleger trotz des starken Kursanstieges im vergangenen Jahr noch unterinvestiert sind. Ganz anders sieht die Lage am Anleihemarkt aus, wie man an einem unverändert starken Bund-Future von deutlich über 140 Prozent sehen kann. Ausgedrückt in der Aktiensprache würde das bei einem KGV im DAX von knapp über zehn auf der Anleiheseite einem Wert von mehr als 60 entsprechen, wie immer wieder von Anlagestrategen betont wird. Kein Wunder, dass die Gefahr eines Crashs an den Anleihenmärkten als durchaus größer eingeschätzt wird als bei Aktien, wenn z.B. eine zunehmende Inflation die Zentralbanken zum Gegensteuern und zur Abkehr von der extrem expansiven Geldpolitik zwingen sollte. In jedem Fall dürfte die Luft bei Anleihen gegenüber Aktien deutlich dünner werden, was deren Attraktivität im direkten Vergleich erhöhen sollte.

Anleger, die gerade auf die relative Wertentwicklung zwischen Aktien und Renten setzen möchten, finden bei der Société Générale seit kurzem ein sogenanntes Alpha-Zertifikat, bei dem es durch die zusätzliche Express-Struktur sogar nur darum geht, ob der zugrundeliegende Euro STOXX 50 als Aktienvertreter besser abschneidet als sein Anleihe-Pendant, der SGI Bond 5Y EUR Index. Dieser ist Teil eines aus 24 Anleihe-Indizes auf verschiedene Währungen bestehenden Anlageuniversums, das vom Emittenten konzipiert und von Standard & Poor‘s berechnet wird. Der dem Zertifikat zugrundeliegende SGI Bond 5Y EUR Index bezieht sich dabei auf in Euro denominierte Anleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren.

Die Höhe der Outperformance ist bei dem Papier ebenso nebensächlich wie die Entwicklung zwischen den jährlichen Stichtagen, wodurch sich Kursausschläge zwischen den Terminen auch nicht negativ auswirken, wie Peter Bösenberg, Zertifikate-Experte der Société Générale bemerkt. Genaugenommen genügt für eine vorzeitige Fälligstellung sogar bereits, wenn die Euroland-Benchmark dem Anleihe-Index Paroli bietet und an dem jeweiligen Stichtag des bis zu 6,3-jährigen Produkts zumindest keine schlechtere Wertentwicklung aufweist. In diesem Fall wird das Alpha-Express-Zertifikat gekündigt und zuzüglich einer Extrazahlung von acht Euro für jedes bis dahin verstrichene Jahr zurückgezahlt. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass die erste Tilgungs-Chance nicht wie üblich nach einem Jahr, sondern erst nach 16 Monaten besteht. Die weiteren Stichtage folgen dann wieder im gewohnten jährlichen Rhythmus. Sollte es zu keiner Vorzeittilgung kommen, würde am Ende sogar ausreichen, wenn sich der Aktien-Index um bis zu 50 Prozent schlechter als die Rentenseite entwickelt hat. Selbst dann würde der Anleger noch die maximale Auszahlung von 148 Euro erhalten. Erst wenn sich die Anleihen um mehr als 50 Prozent besser entwickelt haben sollten, wäre der Verlust unvermeidlich, wobei sich die Rückzahlung an der tatsächlichen Underperformance des Euro STOXX 50 gegenüber seinem Widersacher orientieren würde.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Alpha-Papier bietet durch den hohen 50-prozentigen Puffer wenigstens zum Laufzeitende eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit auf die Erzielung der Maximalrendite. Allerdings genügt auch schon eine Seitwärtsentwicklung zwischen Aktien und Renten zur vorzeitigen Fälligstellung. Aktienafine Anleger können das Zertifikat auch ganz gezielt zur Diversifikation ihrer bestehenden Positionen einsetzen.

Euro STOXX 50 (long)/SGI Bond 5Y EUR (short)Alpha Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

Société Générale / SG3QYR

Laufzeit:

16.05.2019

Preis: (21.01.2013)

Geld / Brief: 100,30 € / 101,30 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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