Netzagentur: Zubau Erneuerbarer Energien im ersten Halbjahr bei +5,3%
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
BERLIN (Dow Jones) - Der Zubau erneuerbarer Energien hat weiter an Fahrt gewonnen und ist im ersten Halbjahr um 5,3 Prozent gegenüber Ende 2023 gestiegen. Nach Angabe der Bundesnetzagentur wurde von Januar bis Juni eine Leistung von 9,3 Gigawatt (GW) an Erneuerbare-Energien-Anlagen in Betrieb genommen. Dem stehen Stilllegungen älterer Anlagen in Höhe von 0,4 GW im gleichen Zeitraum gegenüber. Der Anstieg ist laut Netzagentur hauptsächlich auf den Ausbau von Solar- und Windanlagen zurückzuführen.
"Wir sehen einen kontinuierlichen Zubau insbesondere bei den Solaranlagen", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Im Vergleich zur Gesamtleistung Ende 2023 kam noch einmal knapp 10 Prozent mehr Solarleistung dazu. Davon zwei Drittel durch Gebäudeanlagen, zu denen auch die Balkonanlagen gehören. Wir haben damit Ende Juni erstmals 90 Gigawatt installierte Leistung überschritten. Eine enorme Entwicklung und eine Herausforderung für den gesamten Transformationsprozess im Stromsektor."
Bei den Windenergieanlagen an Land wurden im ersten Halbjahr 2024 neue Anlagen mit einer Leistung von knapp 5,6 GW genehmigt. Dies entspricht laut Netzagentur einer Steigerung von fast 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit wird die Gesamtsumme an Genehmigungen aus 2023 (7,7 GW) aller Voraussicht nach nochmals übertroffen.
Beim Ausbau der Windenergie auf See hat das erste Halbjahr 2024 nur einen leichten Anstieg gebracht. Es gingen Offshore 377 Megawatt (MW) neue Leistung in Ost- und Nordsee in Betrieb. An Land steht dieser Schub noch aus. Die aktuelle Zubauquote für 2024 fällt mit 1,5 Prozent mehr Leistung im Vergleich zu Ende 2023 vergleichsweise niedrig aus und resultiert demnach unter anderem aus einer auffallend hohen Zahl von endgültigen Stilllegungen älterer Anlagen im zweiten Quartal 2024. Auf 130 neu in Betrieb genommene Anlagen (600 MW) kommen 173 stillgelegte Anlagen (230 MW). Neue Anlagen hatten damit im Schnitt eine drei- bis vierfach höhere Leistung als die abgebauten Anlagen. Insgesamt liegt die Windleistung an Land aktuell bei knapp 62 GW, so die Netzagentur.
Bei den Balkonkraftwerken wurden zwischen Januar und Juni rund 220.000 Einheiten mit einer Bruttoleistung von 200 MW registriert, im Schnitt ca. 900 Watt Bruttoleistung pro Einheit. Im Vorjahr lag der Mittelwert noch bei ca. 800 Watt Bruttoleistung. Der Trend zu mehr und zu leistungsfähigeren Modulen setze sich in diesem Segment fort.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/sha
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.