Analyse
16:05 Uhr, 07.09.2020

NASDAQ 100 - Wundenlecken am Feiertag

Der Einbruch am Donnerstag und Freitag letzter Woche beendete die immer steiler werdende Rally beim Nasdaq 100 Index schlagartig. Die anschließende Erholung kann trotz ihrer Stärke nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier mehr passierte, als temporäre Gewinnmitnahmen.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 11.622,13 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.622,13 Pkt (NASDAQ)

Man muss weit in die Geschichte des Technologie-Index zurückblicken, um derartige Rallyphasen im Chart anzutreffen, wie wir sie in den letzten Wochen erlebt haben. Die ersten sechs Monate der Rally im Jahr 2009 oder die massiven Kurssprünge zum Höhepunkt der Dotcom-Rally im Jahr 1999 kommen einem in den Sinn.

Aber man muss auch weit in der Historie zurückgehen, um einen Zwei-Tage-Einbruch um fast 1.300 Punkte oder über 10 % im Nasdaq 100 zu finden. Im März dieses Jahres oder im August 2015 gab es derartige Verwerfungen. Das eine - die exorbitante Rally - bedingt das andere - den crashartigen Abverkauf- und diese extrem hohe Volatilität wird uns auch die nächsten Tage begleiten. Trotzdem kann man jetzt die Ruhe des US-Feiertags nutzen, um die Dinge zu sortieren:

Mit dem neuen Rekordhoch bei 12.439 Punkten erreichte der Nasdaq 100 ein Kurszielcluster (12.421, 12.430, 12.435 und 12.452 Punkte) und brach bestätigend an dieser Stelle ein. Das nächsthöhere Kursziel läge jetzt bei 12.600 Punkten und darüber bei 12.791 Punkten. Aufgrund des Abverkaufs ist dies aber noch absolute Zukunftsmusik und die Wahrscheinlichkeit hoch, dass am vergangen Mittwoch eine übergeordnete Trendphase endete.


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Unterstützung bei 11.069 Punkten als "Lebensversicherung"

Der Abverkauf ließ den Index indes unter die steile kurzfristige Aufwärtstrendlinie und die Haltemarke bei 11.440 Punkten einbrechen und neutralisierte damit den Anstieg seit 10.855 Punkten am 11. August. Die nächsttiefere, wichtige Unterstützung bei 11.069 Punkten wurde knapp verpasst, da kurz zuvor die steile Erholung am Freitag folgte. Damit ist ein übergeordnetes Verkaufssignal noch verhindert worden.

Die Erholung könnte jetzt bis an die Hürde bei 11.842 Punkten zurückführen. Bei 11.817 Punkten wäre aktuell die 100 %-Ausdehnung des ersten Teils der Erholung. In diesem Bereich könnte also der nächste Abverkauf starten. Setzt der Index dabei unter das Zwischentief bei 11.380 Punkten zurück, wäre schon der Einbruch auf das Freitagstief bei 11.145 und darunter den Keysupport bei 11.069 Punkten möglich. Hier könnte der Markt erneut drehen.

Ziele für Fortsetzung der Verkaufswelle

Abgaben unter 11.069 Punkte hätten ein weitreichendes Verkaufssignal zur Folge und dürften zunächst zu einem Test des Verlaufstiefs bei 10.855 Punkten führen. Darunter liegen die nächsten Abwärtsziele bei 10.700, 10.550 und schließlich bei 10.313 Punkten, dem Startpunkt der letzten Rallystrecke Ende Juli. Sollte der Index dort nicht signifikant nach Norden drehen, erwarten uns weitere Abgaben bis zum früheren Rekordhoch bei 9.736 Punkten und ggf. sogar 9.600 Punkte.

Die Hürden auf dem Weg zum Allzeithoch

Auf der Oberseite gibt es neben den genannten Widerstandsmarken bei 11.940 und 12.047 Punkten weitere Hürden, an denen der Markt nach unten abdrehen könnte. Letztlich wäre erst über 12.100 Punkten mit einem Ende der Verkaufswelle und einer weiteren Annäherung an das Rekordhoch bei 12.439 Punkten zu rechnen. Ob die Marke aber in Richtung 12.600 und 12.791 Punkten überschritten werden kann, muss nach dem extremen Einbruch der letzten Tage in Frage gestellt werden.


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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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