Analyse
16:30 Uhr, 19.04.2021

NASDAQ 100 - Wieder im Partymodus

Der Nasdaq 100 durchbrach als letzter der drei großen US-Indices in der letzten Woche sein Februarhoch. Holt er in den nächsten Wochen auf die beiden anderen Indices auf oder ist der Ausbruch eine Übertreibung?

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Kursstand: 14.041,91 Pkt (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 14.041,91 Pkt (NASDAQ)

Der Nasdaq 100 befindet sich in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Ab Sommer 2010 lief diese in einem Trendkanal ab. Im Sommer 2020 brach der Index aus diesem Kanal nach oben aus. Ausbrüche über obere Trendbegrenzungen deuten entweder eine Übertreibung oder eine Trendbeschleunigung an. Zu Beginn des Ausbruchs lässt sich nur selten eine Variante bevorzugen. In diesem Fall stellte sich aber schnell heraus, dass es sich um eine Trendbeschleunigung handelte. Aus diesem Ausbruch lässt sich ein Zielbereich bei 14.700-14.900 Punkten ableiten.

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Der Index kletterte über eine Zwischenstation bei 12.439 auf ein Allzeithoch bei 13.789 Punkten. Anschließend konsolidierte der Index in einer bullischen Flagge. Aus dieser brach er am 11. März 2021 nach oben aus. Aus dieser Flagge lässt sich ein Ziel bei ca. 14.715 Punkte ableiten. Dieses Ziel liegt innerhalb des großen Zielbereichs.

Am 01. April 2021 durchbrach der Index den wichtigen Widerstandsbereich um 13.312 Punkte. Dieser Ausbruch bestätigte den Flaggenausbruch. Die Bewegung seit dem Tief bei 12.208 Punkte könnte ein Impuls nach EW sein. Bei dieser Zählung würde sich der Index aktuell in der Welle drei, also der Hauptantriebswelle, befinden. Diese ist für gewöhnlich die längste. Folgt man dieser Zählung ergibt sich für die Welle 3 ein Ziel bei ca. 14.500 Punkten. Die Welle 4 könnte zu einem Rücksetzer auf das alte ATH führen. Die Welle 5 hätte dann ein Ziel bei etwas über 14.900 Punkte. Das passt also auch mit dem langfristigen Zielbereich zusammen.

Seit vier Handelstagen versucht sich der Nasdaq 100 über dem Allzeithoch aus dem Februar 2021 bei 13.879 Punkten zu etablieren. Die letzten beiden Kerzen liegen komplett oberhalb dieses Hochs. Damit deutet sich ein direkter Ausbruch an. Allerdings ist der Ausbruch noch nicht signifikant.

In den letzten Tagen ist immer wieder zu lesen, dass die Indices und damit auch der Nasdaq 100 überkauft, ja stark überkauft seien. Das stimmt nur bedingt. Sehr schnell laufende Indikatoren wie z.B. DSS Bressert notieren tatsächlich seit Tagen in den oberen Extremzonen. Etwas langsamer laufende Indikatoren wie der RSI (14) notiert an, aber noch nicht in der oberen Extremzone. Zudem gilt, dass dynamische Rallys oft erst dann starten, wenn ein Basiswert überkauft ist.

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Allerdings notiert der Nasdaq 100 im Wochenchart 36,96 % über seinem EMA 200. Das ist der größte Abstand in der Rally seit Sommer 2010. Der Abstand zwischen Kurs und EMA 200 war nur in der Nähe der Tiefs der Bärenmärkten in den Nullerjahren und vor allem in der Endphase der Rally bis März 2000 größer. Am damaligen Allzeithoch betrug der Abstand sogar 61,59 %.

Wie lange kann die Party noch weitergehen?

Im Ergebnis lässt sich damit festhalten: Der Nasdaq 100 befindet sich in einer intakten Aufwärtsbewegung. Diese hat einen Zielbereich zwischen 14.700 und 14.900 Punkten. Da der Index gerade dabei ist, sich über dem Allzeithoch aus dem Februar 2020 zu etablieren, scheint er einen relativ direkten Weg nehmen zu wollen. Das hieße, der Index könnte zunächst bis ca. 14.500 Punkte ansteigen. Sollte der Index allerdings unter das Tief vom Mittwoch bei 13.782 Punkte abfallen, könnte es sofort zu einer Konsolidierung in Richtung 13.312 Punkte kommen. Damit wäre aber der langfristige Zielbereich immer noch intakt. Erst im Falle eines stabilen Rückfalls unter diese Marke bei 13.312 Punkten wäre dieses Ziel in Frage gestellt.

Allerdings deutet sich bereits jetzt an, dass dem Index nach Erreichen der Zielzone bei 14.700-14.900 Punkte schwere Zeiten bevorstehen. Der Index wird sich bei Erreichen dieser Zone aus charttechnischer Sicht in einer Extremsituation befinden. Extremsituationen halten nie lange an und werden korrigiert. Im Rahmen einer solchen Korrektur kann der Index auf ca. 12.000 -11.800 oder sogar an den EMA 200 aus dem Wochenchart bei aktuell 8.851 Punkten abfallen. Die Alternative dazu ist, dass sich der Index in eine Extremsituation wie Ende der 1990er Jahre steigert. Damals folgte nach einer wilden Party ein Absturz, der 2 ½ Jahre dauerte und den Index von 4816 auf 795 Punkte führte. Der Verlust betrug also über 83 %.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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