Kommentar
12:34 Uhr, 13.06.2012

Nasdaq 100 - Große Entscheidung steht noch aus...

Nach der Abwärtsbewegung der vergangenen Wochen und der letzten Erholung stellt sich die Frage, wann und ob die Korrektur beendet und die Rally wieder aufgenommen werden kann. Es bietet sich dabei an, auf einen der stärksten Indizes der vergangenen Rally zu schauen. Dies war innerhalb des US Marktes der Nasdaq 100, welcher zunächst sehr umfassend seit vergangenem Herbst zulegen konnte, nun aber ebenfalls korrigiert hat. Der Index steht auch aktuell noch oberhalb der Hochs aus 2011, wovon der deutsche bzw. europäische Markt weit entfernt ist, welche aber auch im Dow Jones, S&P und Nasdaq Composite nicht gehalten werden konnten. Maßgeblich ist dafür die Stärke der hoch gewichteten Apple.

Der Nasdaq 100 schaffte im Januar den Ausbruch über die 2.438 Punkte auf ein neues Hoch und stieg bis 2.795 Punkte noch deutlich an. In den vergangenen Wochen kam es dann auch hier zu einer Korrektur, welche genau auf die 2.438 Punkte zurückgeführt hat. Wie innerhalb des Wochencharts erkennbar, konnte der Index in diesem Bereich auch auf der exp. GDL 50 (blau) auf Wochenbasis drehen, welche ca. der exp.GDL 200 auf Tagesbasis entspricht. Ebenso wurde der Aufwärtstrend seit dem Märztief 2009 (schwarz) annähernd exakt ebenfalls erreicht. Diese starke Kreuzunterstützung hebelte zuletzt wieder etwas nach oben.

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Bisher, das kann sich natürlich noch ändern, ist es nicht mehr als eine Gegenreaktion. Diese erfolgt vom langfristigen äußeren Aufwärtstrend, welcher aber nur zwei weit entfernte Auflagepunkte besitzt. Zunächst geht es dabei in einem sich aufweitenden inversen Dreieck nach oben. Dies ist grundsätzlich schwer zu handeln und lässt auch beide Richtungen noch offen. Gelingt es dem Index nun, sich über 2.600 Punkte wieder auf Wochenschlusskursbasis zu bewegen, dann käme es zu bullischen Ansätzen, welche auch eine komplette Wiederaufnahme der Rally bedeuten könnten. Ein Rückfall unter 2.438 Punkte sollte hingegen die Korrektur nochmals ausdehnen. Mittelfristig wäre dies auch der Idealfall wobei ein entsprechendes prozyklisches Signal bisher fehlt. Erkennbar ist nämlich der eingezeichnete und parallele Aufwärtstrendkanal seit Mitte 2010 (grün). Dessen Oberkante wurde im Hoch erreicht, bis zur Unterkante bei derzeit ca. 2.270 Punkten wäre für eine zweite Korrekturwelle noch Platz. Der Aufwärtstrend steigt natürlich an und könnte auch bei 2.325 Punkten bei zeitlicher Ausdehnung erreicht werden.

Auch wenn der Index diese Trendkanal-Unterkante noch erreicht bleibt die Aufwärtsbewegung der Vorjahre intakt und es wären durchaus noch 3.000 Punkte bis zum Ende des Jahres möglich. Erst unter 2.270 Punkten droht eine große Trendumkehr, wofür es bisher keine wirklichen Anhaltspunkte gibt.

Interessant in der aktuellen Situation, in welcher nach erfolgter Konsolidierung eine Korrekturausdehnung jederzeit möglich ist, ausgehend von der erreichten Kreuzunterstützung die Rally aber auch direkt wieder aufgenommen werden kann, ist eine Betrachtung der Einzelkomponenten des Index.

Nachfolgend dargestellt sind deshalb die 5 größten Indexschwergewichte.

Apple: 576,16 $ (Gewichtung ca. 19,0 %)

Apple hat den Index in den vergangenen Monaten aufgrund der hohen Gewichtung und enormen Kurssteigerung getragen. Dabei ging es aus dem langfristigen Aufwärtstrendkanal heraus, die Rally wurde bis knapp 650 $ verschärft. Apple fiel dann aber in den Vorwochen in den Trendkanal zurück, was zunächst bärisch gewertet werden muss. Wird die Kanal-Oberkante nicht direkt wieder überwunden, Apple versucht dies derzeit, dann kann die Konsolidierung innerhalb des alten Trendkanals noch erheblich fortgesetzt werden. Die Kanal-Unterkante liegt derzeit erst bei 450 $ steigend. Der ebenfalls dargestellte Tageschartausschnitt zeigt, dass sich Apple bisher innerhalb eines bärischen Keils erholt. Dieser kann als Bearflag nach unten durchaus aufgelöst werden und ein neues Verkaufssignal nach sich ziehen, was unter 560 $ zum Schlusskurs möglich wird. Über 600 $ würde sich der Keil hingegen als Fehlsignal darstellen, was Anschlusskäufe nach sich ziehen sollte.

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Microsoft: 29,29 $ (Gewichtung ca. 8,75 %)

Im Januar generierte Microsoft ein langfristiges Kaufsignal und konnte auch erst einmal bis 33 $ ansteigen. Nach einem Doppeltop läuft eine Konsolidierung. Das langfristige Kaufsignal lässt insgesamt noch weiteres Potenzial vermuten, eine klare Bodenbildung ist innerhalb der laufenden Konsolidierung aber noch nicht erfolgt. Oberhalb von 30 $ würde es wieder bullischer werden, ein Rückfall bis in den Bereich 27,50 $ ist aber auch als rechnerisches Ziel noch drin. (Nahezu exakt am Tief im November wurde die Aktie im AktienPremiumTrader bei 24,16 $ gekauft und ab 32 $ zur Gewinnsicherung empfohlen. )

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Google: 565,10 $ (Gewichtung ca. 5,25 %)

Google ist erneut im Bereich der langfristig wichtigen 630 $ gescheitert, mit dem Rückfall unter die 600 $ wurde dann auch ein prozyklisches Verkaufssignal ausgelöst. Das daraus resultierende Potenzial auf der Unterseite ist noch nicht erschöpft und kann noch weitere Abgaben bis 530-520 $ nach sich ziehen. Kurzfristig bietet nun allerdings die bei 558,52 $ liegende Unterstützungszone etwas Halt wobei es kurzfristig unter 600 $ und mittelfristig unter 630 $ zunächst bärisch bleibt. (Seit einigen Wochen läuft eine Shortposition auf Google im CFD Trader.)

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Oracle: 27,03 $ (Gewichtung ca. 4,80 %)

Oracle hat zwar auch ein relativ hohes Gewicht, bewegt sich aber relativ langsam. Darüber hinaus ist hier eine mittelfristige Richtung nur bedingt gegeben, es geht seitwärts. Der Unterstützungsbereich bei 24,68-25,00 $ ist mittelfristig entscheidend. Erst darunter drohen auch bei Oracle umfassende Abgaben. Auf der Oberseite drückt ein ungenauer Abwärtstrend, maßgebend ist hier aber auch der Bereich 30 $. Derzeit befindet sich Oracle in der Mitte dieser Range. Den langjährigen Trend bestätigend, sollte Oracle letztlich über die 30 $ ausbrechen und ein neues Kaufsignal generieren. Nach der Erholung der Vorwochen spricht aber auch wenig gegen einen weiteren Test der 24,68-25,00 $.

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Intel: 26,52 $ (Gewichtung ca. 4,65 %)

Bei Intel ist ein langfristiges Kaufsignal seit Herbst aktiv. Dies konnte die Aktien zunächst bis an eine bei 28,84 $ liegende Widerstandsmarke hebeln bevor dann auch hier eine Korrektur gestartete wurde. Intel fing sich auf der exp.GDL 50 (blau) auf Wochenbasis und steigt nun wieder an. Hält sich Intel auf dem aktuellen Niveau bzw. noch etwas höher auf Wochenschlusskursbasis, dann könnte bereits ein kleiner Boden unterstellt werden. Bisher stellt die Erholung aber nur einen Pullback an die 38er Retracement-Widerstandsmarke der gelaufenen Korrektur dar. Eine Umkehr auf Wochenbasis vom aktuellen Niveau aus wäre somit bärisch und würde nochmals Abgaben bis 23,86-23,50 $ erwarten lassen. (Bereits früh im vergangenen Oktober konnte das langfristige Kaufsignal bei Intel für einen Einstieg im AktienPremiumTrader genutzt werden)

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Rund 42,50 % des Nasdaq 100 machen diese 5 Aktien aus, der Rest entfällt auf die übrigen 95 Einzelkomponenten. Damit ist die Bewegung dieser Titel, vor allem natürlich Apple, absolut maßgebend für den weiteren Verlauf des Index. Es zeigt sich aber auch hier noch ein relativ uneinheitliches Bild. Während Oracle relativ neutral dasteht ist bei Microsoft und Intel eine Bodenbildung möglich. Die Ansätze dazu erfolgen aber derzeit in leicht bärischen Konsolidierungen. Google bietet auch kurzfristig aktive Verkaufssignale und hat eine wichtige Unterstützung erreicht. Apple, das Schwergewicht, steigt, allerdings in einem bärischen Keil an der unterschrittenen Trendkanal-Oberkante. Dafür bietet Apple aber interessante und sich langsam einengende Handelsmarken. Über 600 $ sollte es bullischer, unter 560 $ bärisch werden. Der weitere Verlauf des Index sollte sich somit in erheblichem Maße an der Entwicklung von Apple orientieren. Eine zweite Korrekturbewegung wäre dabei gesund und spricht nicht gegen die langfristige Aufwärtsbewegung.

Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

Marko Strehk ist seit der ersten Stunde Mitglied des Traderteams von GodmodeTrader.de. Der Heavytrader überzeugt durch seine über viele Jahre hinweg stetige Performance, die er marktunabhängig erzielt.

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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